Der Begriff der Masse in der Physik

von Max Jammer

Der Begriff der Masse in der Physik
Max Jammer

aus dem Englischen übersetzt von Hans Hartmann, Darmstadt 1964
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Originalausgabe in englischer Sprache:
Concepts of mass in contemporary physics and philosophy Princeton University Press

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Eine Rezension von Ekkehard Friebe:

In dem Buch von Max Jammer: „Der Begriff der Masse in der Physik“ heißt es auf der letzten Textseite (d. i. Seite 242):

Man muß zugeben, daß trotz gemeinsamer Bemühungen von Physikern und Philosophen, Mathematikern und Logikern bisher keine endgültige Klärung des Massenbegriffes erzielt werden konnte.

Der moderne Physiker kann mit Recht auf seine eindrucksvollen Erfolge in Wissenschaft und Technik stolz sein. Aber er sollte sich ständig bewußt bleiben, daß die Grundlagen seines imponierenden Gebäudes und die Grundbegriffe seines Faches, wie zum Beispiel der Massenbegriff, mit bedenklichen Unsicherheiten und ernsten Schwierigkeiten behaftet sind, deren er noch nicht Herr geworden ist.“

Nicht ohne Grund wurde diese Arbeit von der Amerikanischen Akademie der Künste und Wissenschaften mit dem Physik-Preis im Jahre 1960 ausgezeichnet.

Besonders wichtig erscheint mir die Stellungnahme von Max Jammer zum Begriff der „Geschwindigkeits-abhängigkeit der Masse“ auf den Seiten 176 bis 184. Diese Seiten finden Sie in folgender Internetseite.

Der Vollständigkeit halber habe ich hierin auch das Titelblatt, das Impressum, das Inhaltsverzeichnis, das Vorwort und die Einleitung mit aufgenommen. Vor allem verweise ich auf folgende Textstellen:

Zitat von Seite 177 bis 178:
„Es ist die neue Beziehung zwischen Raum und Zeit, mit anderen Worten die Lorentz-Minkowski-Kinematik, die die besondere funktionale Abhängigkeit der Bewegungsgröße von der Geschwindigkeit hervorruft und demzufolge die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse. Keineswegs ist da eine neue Eigenschaft der Materie entdeckt worden, und ebenso wenig ein mysteriöser oder verborgener Zug in der Natur, der nun entlarvt worden wäre.“

Zitat von Seite 182:
„Jedoch könnte die obige Gleichung ebenso gut lauten [Formel] ohne überhaupt den Gedanken einer „veränderlichen Masse“ zu erwähnen.“

Siehe auch das Vorwort zum Buch von Max Jammer „Das Problem des Raumes„, das Albert Einstein 1953 in  deutscher Sprache geschrieben hat:

Zitat Albert Einstein:

Um die Wichtigkeit solcher Untersuchungen wie die hier vorliegende von Dr.Jammer wirklich voll zu würdigen, mag man sich Folgendes vor Augen halten. Die Augen des Wissenschaftlers sind auf die der Beobachtung zugänglichen Phänomene und auf deren begriffliche Erfassung gerichtet. Bei dem Streben nach begrifflicher Erfassung der schier unübersehbaren Masse des Erfahrungsmaterials bedient er sich eines Arsenals von Begriffen, die er sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hat, und deren ewig problematischen Charakters er sich nicht oder nur selten bewußt wird. Er verwendet dieses begriffliche Material oder – besser gesagt – diese begrifflichen Werkzeuge wie etwas unverrückbar und selbstverständlich Gegebenes, an dessen objektivem Wahrheitswert er meist gar nicht oder doch nicht im Ernst zweifelt. Wie könnte er anders? Wie würde eine Bergbesteigung möglich sein, wenn der Gebrauch von Händen, Beinen und Werkzeugen Schritt für Schritt erst aufgrund der wissenschaftlichen Mechanik sanktioniert werden müßte? Und doch ist es im Interesse der Wissenschaft nötig, daß immer wieder an diesen fundamentalen Begriffen Kritik geübt wird, damit wir nicht unwissentlich von ihnen beherrscht werden. Dies wird besonders deutlich in Situationen der Entwicklung, in denen der konsequente Gebrauch der überlieferten fundamentalen Begriffe uns zu schwer auflösbaren Paradoxien führt. […]
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