Paul Langevin und Albert Einstein behaupten für den von der Reise zurückkehrenden Zwilling ein Jungbleiben gegenüber dem auf der Erde gebliebenen Bruder
von G.O. Mueller
Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog: Zeit / Fehler D 9 (Englisch Version…):
Paul Langevin und Albert Einstein behaupten für den von der Reise zurückkehrenden Zwilling ein Jungbleiben gegenüber dem auf der Erde gebliebenen Bruder
Die Behauptung wird von den Relativisten als „Zwillings-Paradoxon“ bezeichnet. Sie ist im Laufe der ersten Jahre nach 1905 entstanden. – Die Grundlage hat Albert Einstein
(AE 1905) geliefert mit der Behauptung der Zeitdilatation als realen Effekt (S. 904), daß die in polygonalem Bogen gereiste Uhr nach Rückkehr zu ihrem Ausgangspunkt gegenüber der dort verbliebenen Uhr nachgeht: vgl. Fehler D 6.
Paul Langevin soll als erster die Idee gehabt haben, anstatt der Uhren zwei Zwillingsbrüder einzusetzen, von denen einer in einer Geschoßkugel davonfliegt und zurückkehrt und bei seiner Rückkehr jünger geblieben ist als sein Zwillingsbruder.
Diese Idee der Übertragung auf Lebewesen hat Albert Einstein in seinem Vortrag in Zürich 1911 ausdrücklich übernommen (S. 12): „Wenn wir z.B. einen lebenden Organismus in eine Schachtel hineinbrächten und ihn dieselbe Hin- und Herbewegung ausführen lassen wie vorher die Uhr, so könnte man es erreichen, dass dieser Organismus nach einem beliebig langen Fluge beliebig wenig geändert wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückkehrt, während ganz entsprechend beschaffene Organismen, welche an den ursprünglichen Orten ruhend geblieben sind, bereits längst neuen Generationen Platz gemacht haben.“ „Dies ist eine unabweisbare Konsequenz der von uns zugrundegelegten Prinzipien, die die Erfahrung uns aufdrängt.“
Um die Logik ganz klar herauszuarbeiten: die Erfahrung drängt uns die Prinzipien auf, und die Prinzipien fordern unabweisbar das Jungbleiben.
Zu Beginn der Ära der Raumfahrt hat E. Sänger auf dieser Grundlage phantastische, aber genaue Berechnungen über das Jungbleiben des reisenden Zwillings angestellt.
Ein Blick in akademische Lehrbücher der Physik zeigt, daß für Studenten und auch schon für Schüler derartige Berechnungen zu den Standardaufgaben in Studium und Abitur-Kursen gehören. – Da alle Deduktionen Albert Einsteins über Ungleichzeitigkeit und Zeitdilatation als falsch erwiesen sind, vgl. die Fehler D 1 – D 8, braucht man daraus abgeleitete weitergehende Phantastereien nicht ernsthaft zu diskutieren – es sei denn, man möchte ein akademisches Studium der Physik absolvieren oder im Abitur-Kurs Erfolg haben.
Bei dieser Gelegenheit kann ein einfaches Mißverständnis aufgeklärt werden. Einige Kritiker zitieren den Vortrag von Albert Einstein 1911 mit der Aussage, er wolle die Schachtel mit den Lebewesen nur irgendwie „schütteln“: Anlaß kann nur Einsteins Formulierung „Hin- und Herbewegung“ sein, mit der er jedoch die beliebig lange Hin- und Rückreise meint.
Der Zwillingsfehler wird von den Relativisten als „Zwillings-Paradoxon“ gehandelt, weil Paradoxa etwas irgendwie Vornehmeres sind, und man dem staunenden Publikum versichern kann, daß der Widersinn zwar auf den ersten Blick nicht einleuchtet, aber gerade darin die Größe der Theorie und ihres Urhebers zu sehen ist, daß er den widersinnigen Effekt ganz einfach und natürlich erklären kann! Dabei darf allerdings der gesunde Menschenverstand sich nicht störend einmischen.
In ihren Formulierungen, mit denen sie das „Zwillings-Paradoxon“ ihrem Publikum vorstellen, scheuen sich die Relativisten nicht, das Ungewöhnliche und Widersinnige und aller Erfahrung Widersprechende ihres „Zwillings-Paradoxons“ in drastischen Worten zunächst einmal sympathischerweise zuzugeben, womit sie natürlich den Leser für sich gewinnen, indem sie ihn gleichzeitig zuversichtlich stimmen, daß die Sache trotz aller Bedenklichkeit
doch noch gut ausgehen wird. Sie geht dann jedoch regelmäßig so aus, daß der Leser es Zuhörern, daß es uns von den Prinzipien und diese von der Erfahrung aufgedrängt (!) werden: die Physiker können gar nicht anders; Max Born verweist auf seine Erklärung der Zeitdilatation mit den Weltlinien von Minkowski und sagt ehrlicherweise einfach: „Man muß sich damit abfinden.“ Beschlossen und verkündet: alle weiteren Argumentationen sind einzustellen.
So hätten sie es gern.
Es ist zu beachten, daß Leute, die sich für Physiker halten, im Rahmen einer Theorie, die erklärtermaßen nur für gleichförmig-geradlinige Bewegungen zuständig sein soll, sich als Beispiele für diese Theorie Vorgänge ausdenken, in denen ungleichförmige Bewegungen auftreten: das ist spätestens seit 1911 wissenschaftliche Physik.
Wenn dieselben Leute die von ihnen konzipierten Vorgänge erklären wollen, stellen sie überrascht fest, daß dabei ungleichförmige Bewegungen auftreten, und kommen zu der Schlußfolgerung, daß die Angelegenheit in einer anderen Theorie über ungleichmäßige Bewegungen erklärt werden muß. Oder sie behaupten, diese ungleichmäßigen Bewegungen hätten keine Bedeutung.
Wer sich solche Schnitzer leistet, müßte eigentlich das ausgedachte Problem schleunigst aus der Theorie für gleichförmig-geradlinige Bewegungen entfernen: darauf sind die Physiker der Relativistik bis heute nicht gekommen, wahrscheinlich weil „Einstein es uns (nicht) gelehrt hat“.
AE 1905. – Langevin, Paul: L’évolution de l’espace et du temps. In: Scientia. 10. 1911, f. 3, S. 31- 54. – Einstein, Albert: Die Relativitätstheorie. In: Naturforschende Gesellschaft in Zürich. Vierteljahrsschrift. 56. 1911, H. 1/2, S. 1-14. – Born, Max: Die Relativitätstheorie Einsteins. Unveränd. Nachdr. d. 5.Aufl.. Berlin 1969. 328 S. (Heidelberger Taschenbücher. 1.) 1. Aufl. 1920. – Marder, Leslie: Reisen durch die Raum-Zeit; das Zwillingsparadoxon – Geschichte einer Kontroverse. Braunschweig usw.: Vieweg, 1979. 169 S.
- 25. November 2012
- Artikel
25. November 2012 um 20:23
Wir sollten den Begriff „Zwillingsparadoxon“ durch „Uhrenantinomie“ ersetzen. Das würde auch den zur Irreführung herangezogenen Anthropomorphismus beseitigen, der suggeriert, es gäbe einen definierten reisenden und einen daheimgebliebenen Teil. In Wahrheit muß die Bewegung nach dem Relativitätsprinzip gegenseitig sein, was als Vorstellung bei Uhren leichterfällt und die Antinomie somit schneller erfaßbar macht.
29. November 2012 um 13:00
Hallole,
wieder mein Lieblingsthema das Zwillingsparadoxon.
Das Zwillingsparadoxon ist im Grunde ganz einfach zu verstehen und auch ganz leicht zu widerlegen. Jedoch, was nützen die besten Beweise der darin enthaltenen Unlogik? Wenn die Wissenschaft dafür keine Augen und Ohren hat weil sie es nicht wissen will!
Die Grundlage des ganzen Dilemma ist das Inertialsystem!
Allein die Definition der 4 Dimensionen im Inertialsystem müssten jedem Physiker sofort ins Auge springen, dass da was nicht stimmen kann. (x,y,z,t) als Raum Koordinaten mit einer ‚lokalen’ Zeit.
Setz man nun ein Objekt im Inertialsystem, dann müsste diesem Objekt für jede Koordinate einen Wert zugewiesen werden können! Zum Beispiel: x=5, y=3, z=7, t=… Es wird deutlich, dass ‚t’ kein Wert zugewiesen werden kann weil sie keine echte physische Dimension sondern nur eine mathematische Dimension ist. Die Algebra macht leider keine Unterschiede von der Art einer Variablen.
Dass ‚t’ keine echte Dimension ist lässt sich leicht beweisen. ‚t’ hat die Einheit s für Sekunde und eine Sekunde ist genau definiert 1s = 1/86400 eines Tages t=f(). Danach muss sich auch eine Atomuhr richten! Und ein Tag ist ebenfalls genau definiert 1Tag ist eine Tagesumdrehung der Erde um ihre Achse! Daraus folgt, dass die Erdrotation das Maß unserer Zeitrechnung ist.
1s = 1/86400 Tagesrotation der Erde !
Überall wo die Zeit im Spiel ist wird also ‚global’ auf die Tagesrotation der Erde Bezug genommen (UTC). Und damit sieht es schlecht aus mit einer ‚Lokalzeit’ im Inertialsystem. Das bedeutet, auch im Inertialsystem wird auf die UTC Bezug genommen.
Was hat das alles nun mit dem Zwillingsparadoxon zu tun? Ganz einfach, weil das Zwillingsparadoxon ein Beispiel sein soll für einen Effekt der erst durch die Lorenz-Transformation und der Prämisse, dass das Licht in allen Inertialsystem gleich schnell gemessen werden soll entstanden ist. Wenn aber das Inertialsystem eine ‚Lokalzeit’ nicht haben kann! Weil die Zeit keine Dimension sondern ein Faktor einer Referenz-Bewegung (Erdrotation)ist nimmt auch ein Inertialsystem Bezug zu dieser Referenz-Bewegung und hat damit keine Lokalzeit!!
Und wenn man sich das durch den Kopf gehen lässt, stellt man fest, dass das Inertialsystem ein reines Gedankenprodukt ist das bei näherer Betrachtung keinen Bestand hat.
Fällt aber das Inertialsystem, dann fällt auch die Lorent-Transformation und mit ihr die SRT und auch das Zwillingsparadoxon.
Die Frage ist nun, wann fällt das Inertialsystem? Sobald man es mit einem physischen realem Objekt verbindet! Denn die Definition eines Inertialsystems ist so eng gefasst, dass sobald es an ein physisch reales Objekt gekoppelt werden soll es sich selbst nichtet! Das bedeutet, ein Inertialsystem existiert nur so lange wie man es für reine Gedankenexperimente verwendet.
Fazit: Inertialsysteme und alles was damit assoziiert wird sind reine Gedenkenspielereien! Damit ist alles was mit Inertialsystem zu tun hat falsifiziert!
30. Januar 2013 um 17:55
Minkowsky
dekretierte: „Ab heute gibt es keine Zeit mehr, sondern nur eine vierdimensionale Raum-Zeit.“ Vergessen hat er zu deklarieren: „Ab heute gibt es keinen drei dimensionalen Raum mehr, sondern nur einen 4 dimensionalen Zeit-Raum.“
Was versteht man unter Dimension? Nichts anderes als Ausdehnung: Alles was größer oder kleiner sein kann. Es ist ein total abstrakter Begriff. Allerdings gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen Streckenausdehnung und Zeitausdehnung: eine Streckenausdehnung kann in zwei Richtungen zurückgelegt werden, während eine Zeitausdehnung nur in eine. Wer sie gleich behandelt, geht mit der Abstraktion zu weit, und hat so mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun bzw.kann diese nicht mehr beschreiben.