Die Einbeziehung von mehr als den üblichen 2 Inertialsystemen in die Gedankenexperimente der SRT führt zu grundlegenden Widersprüchen
von G.O. Mueller
Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
E: Bewegung / Fehler Nr. 8 (English Version…):
Die Einbeziehung von mehr als den üblichen 2 Inertialsystemen (IS) in die Gedankenexperimente der SRT führt zu grundlegenden Widersprüchen
Alle Betrachtungen Albert Einsteins und seiner Nachfolger über anzunehmende Vorgänge, sogenannte „Gedankenexperimente“, arbeiten stets mit zwei Systemen, die sich gegenseitig beobachten. Nur sehr selten führt Albert Einstein ein drittes System ein
(z.B. AE 1905, S. 901), das dann jedoch nicht zu einer Betrachtung der damit gegebenen 6 Beobachter-Beziehungen führt (jedes der drei Systeme kann seine relativen Zustände zu zwei anderen Systemen beobachten).
Diese vorsätzliche Beschränkung der Relativistik muß durchbrochen werden, da es im Universum erfahrungsgemäß mehr als nur zwei Bewegungssysteme gibt (die grundsätzliche Problematik der Existenz von Inertialsystemen kann hier ausgeklammert werden, vgl. Fehler E 7); M. v. Laue 1913 (S. 34) spricht sogar von einer „dreifach unendlichen Mannigfaltigkeit gleichberechtigter Systeme„: da müßte die Theorie auch einmal über – um eine beliebige Anzahl zu nennen – 100 Systeme Auskunft geben können.
Eine Analyse von 100 verschieden bewegten IS mit je einem Beobachter in ihren gegenseitigen relativen Beziehungen in einem Beobachtungsraum hätte es mit Beobachtungen von 100 Beobachtern zu tun, von denen jeder 99 andere Systeme beobachtet: insgesamt also hätte die Analyse 9900 verschiedene relative Beziehungen = Beobachtungen zu verarbeiten.
Von diesen 100 Beobachtern darf jeder sich selbst für ruhend halten; alle Systeme, die ein Beobachter relativ zu sich selbst als nicht bewegt, also ruhend erkennt, bilden zusammen mit seinem eigenen System ein Netz von gemeinsam gegeneinander ruhenden Systemen. Dasselbe gilt für alle anderen Beobachter, von denen möglichweise wiederum einige derartige Netze von gegeneinander ruhenden Systemen feststellen werden. Diese Netze werden sich im gesamten Beobachtungsraum durchdringen; und jedes Netz von zueinander ruhenden Systemen verhält sich in seinen relativen Beziehungen so, als seien die Systeme miteinander starr verbunden.
Damit stellt sich für die Relativistik die Frage, wie sie die Behauptungen von verschiedenem Uhrengang, Zeitdilatation, „lokalen Zeiten“ und „Relativität der Gleichzeitigkeit“ im gesamten Beobachtungsraum aufrechterhalten und begründen kann.
Dasselbe gilt für die Längenkontraktion in einem System, während es von einer Mehrzahl anders und verschieden bewegter Systeme beobachtet wird: für denselben „starren Körper“ ergeben sich nach den Behauptungen der SRT notwendigerweise gleichzeitig (!) eine Vielzahl, in unserem Beispiel 99 verschiedene Längenkontraktionen; dasselbe gilt entsprechend für die Uhren.
Eine Durchbrechung der kunstvollen Beschränkung aller relativistischen Deduktionen auf zwei Inertialsysteme zeigt schlagend die Haltlosigkeit der SRT und ihrer berühmten Effekte.
AE 1905. – M. v. Laue 1913.
.
- 14. Dezember 2013
- Artikel
14. Dezember 2013 um 16:54
Dieses Thema habe ich hier bereits vor einiger Zeit angesprochen. Siehe meine Kommentare Nr. 6 und 12 zu dem Beitrag vom 29. Oktober 2013 („Nach A.E. soll die Längenkontraktion bei relativen Geschwindigkeiten …“). Da die Anzahl unterschiedlich schnell bewegter Systeme unbegrenzt ist, müsste nach der Relativitätstheorie ein bewegter Körper eine unbegrenzte Vielzahl an unterschiedlichen Längenkontraktionen erfahren, und in jedem System müsste gleichzeitig eine unbegrenzte Vielzahl unterschiedlicher Zeiten herrschen. Die logische Konsequenz daraus: Um reale physikalische Effekte kann es sich bei Längenkontraktion und Zeitdilatation nicht handeln, eher schon um unterschiedliche Beobachtungen aus der Perspektive unterschiedlicher Beobachter (Randbemerkung: Wobei auch letzteres nicht zutrifft, weil schon die grundlegende Voraussetzung der SRT falsch ist, wonach die Lichtgeschwindigkeit in Bezug auf unterschiedlich bewegte Systeme den selben Wert c hat). Dumm nur, dass Einstein die Zeitdilation für einen physikalisch realen Effekt hielt, woraus eine von vielen Widerlegungen der SRT folgt: Es ist logisch und tatsächlich ausgeschlossen, dass von zwei Uhren jede gegenüber der anderen nachgeht (Paul Langevin, 1911).
19. Dezember 2013 um 09:51
Die Zeit ist ein Maß der Dauer, von Menschen zu ihren Zwecken gesetzt. Sie existiert nur in Normen und internationalen Konventionen und ihre Einheit – die Sekunde – ist überall die gleiche, auch für die Astronauten im Orbit. Was man beobachten kann ist nicht die Zeit, die ein wichtiges Mittel der Beobachtung ist, verkörpert von Uhren, sondern Naturvorgänge, die infolge verschiedener Randbedingungen an verschiedenen Orten unterschiedlich schnell ablaufen – was man aber eben nur mit einer gleichbleibenden Größe Zeit beurteilen kann. Was gibt es daran nicht zu verstehen???
So wichtig und lobenswert die obigen Überlegungen sind, so bleiben sie doch Einsteins verfehlter Terminologie verhaftet. Seine ganze Argumentation ist nichts wie Sprachschluderei. Weder gibt es die Dinge als reale Dinge/Sachen, noch sind die entscheidenden Eigenschaft „ruhend“ und „bewegt“ realer Natur, sondern Wertungen eines Beobachters in Analogie zum Lebendigen, das Bewegungsorgane besitzt, die es nach Erfordernissen einsetzt. Die RT ist Biologismus (Dinge „bewegen sich“, „pflanzen sich fort“ u.ä.). Lässt man den falschen Sprachgebrauch verschwinden, ist die Theorie auch selbst verschwunden. Sie ist ein Zeichen geistigen Niedergangs, der immer mit der falschen Verwendung von Begriffen beginnt. Aus der können wir uns nur durch die korrekten Verwendung der Sprache befreien. „Die Wahrheit liegt in der richtigen Verwendung der Sprache“ (Ingeborg Bachmann – eine Dichterin). Was gibt es daran nicht zu verstehen?
19. Dezember 2013 um 09:55
Aus meiner Webseite WEGE DES DENKENS (Kurzaussagen auf der Startseite, hier auch Ingeborg Bachmann korrekt zitiert):
Das Geheimnis der Sprache
Kung-fu-tse, der Weise aus China lehrte:
„Soll die Gemeinschaft sich ordnen
und der Einzelne seine Bestimmung erfüllen,
dann müssen zuerst
die Begriffe in Ordnung gebracht werden,
denn die Unordnung ist zuerst im Denken.“
Ingeborg Bachmann:
„Die Wahrheit ist in der richtigen Verwendung der Sprache zu finden.“
Peter Janisch 2009 in „Kein neues Menschenbild. Zur Sprache der Hirnforschung“:
„Sprachvergessenheit ist zum Kennzeichen der Naturwissenschaften geworden.“
27. Dezember 2013 um 19:10
„Nachträglich sieht das alles wieder so einfach aus, dass man sich fragt, warum nicht schon früher jemand darauf gekommen ist. Aber hinterher ist man stets klüger. Es gehört zu den Merkwürdigkeiten unserer psychischen Natur, dass es immer eines Genies in unserer Mitte bedarf, um hinter dem unseren Verstand ständig behindernden Gewirr von Meinungen, Vorurteilen und bloßen Denkmöglichkeiten die einfachen Wahrheiten herauszufinden.“
Soweit Hoimar von Dithfurth. Man muss nicht unbedingt ein Genie sein, um mit der uns angeborenen dreidimensionalen Raumvorstellung herauszufinden, welche der Bilder, Zeichnungen und Computersimulationen, mit denen wir zur Zeit überschwemmt werden, noch eine Beziehung zur Wirklichkeit haben oder nur das Resultat wortreicher Beschreibungen oder abstrakter mathematischer Formeln sind. Dazu gehört die ganz simple Tatsache, dass bevor irgendetwas in Worte oder Formeln gefasst werden kann, es durch unsere Sinne wahrgenommen werden muss. Diese Wahrnehmung ist bei allen Menschen gleich, weshalb man hier vielleicht ansetzen sollte, herauszufinden was die unverfälschte Wirklichkeit eigentlich ist.
06. Januar 2014 um 10:08
Der „unverfälschten Wirklichkeit“ kann man sich nur nähern, indem man die Art menschlichen Denkens ins Kalkül stellt. Deshalb wird die Klärung der Beobachterrolle mehr an verlässlichen Wissen bringen als alles Herumforschen aufgrund unabgeklärter Prämissen. Die „Probleme“ vieler Wissenschaftler sind Folge ihres an den Forschungsgegenstand unangepassten Denkens. Und das Argument der Fortschrittsgegner „dass man sich etwas nicht vorstellen kann“ um Neues abzulehnen, zeugt vor allem von fehlender Lernbereitschaft. Zum Beispiel die Ablehnung von instantanen Wirkung bei Schwerkraft und Verschränkung beruht auf der geübten Sichtweise, jeden Körper für sich zu sehen und daher von „Fernwirkungen“ zu sprechen. Doch es zeigt sich bei den genannten Phänomenen, dass verschränkte Körper (auch die Schwerkraft ist ein Verschränkungsphänomen) sich nicht fern sondern eins sind, was man einfach mal akzeptieren sollte, will man denn Wissenschaftler sein, der Wissen schafft und nicht nur vorhandenes Wissen aufgrund seines biederen Hausverstandes beurteilt.
06. Januar 2014 um 10:19
Was wir ehrlicherweise sagen können, ja, sogar sagen müssen, gerade wenn wir versucht haben, die biologische Bedingtheit unseres Erkenntnisvermögens zu verstehen, ist die Einsicht, daß die Realität sowieso alle Denkbarkeit übersteigt, weshalb es keine absoluten sondern höchstens vernünftige Wahrheiten gibt, um die wir zudem immer wieder ringen müssen. Und das ist wahrscheinlich die höchste Einsicht, die wir je gewinnen können. Sie macht bescheiden und tolerant und lässt uns anderslautende Überzeugungen ertragen – soweit sie ehrlich sind.