Betrugsfall Hafele-Keating: Bundesministerin Johanna Wanka stellt sich quer

von Jocelyne Lopez

Ich verweise auf meinen Eintrag

Anfrage an die Bundesministerin Johanna Wanka wegen Datenmanipulation beim Experiment Hafele & Keating

über meine Bemühungen seit April 2013, die Vorwürfe der Datenmanipulation bei diesem wichtigen Experiment zur Bestätigung der Relativitätstheorie amtlich prüfen zu lassen.

Nachstehend eine kurze Zusammenfassung:
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15.04.2013: Ich bitte die Bundesministerin Johanna Wanka als Bürgeranfrage im öffentlichen Interesse im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) mir das zuständige und verantwortliche Amt zu nennen, das eine Prüfung dieser Vorwürfe veranlassen kann. Ich bekomme keine Antwort in der gemäß IFG vorgesehenen Frist von einem Monat.

16.05.2013: Ich schreibe eine erste Erinnerung.

06.06.2013: Ich bekomme eine dreiste Antwort: Das Ministerium stellt sich dumm, gratuliert mich für meine Interesse für die Wissenschaft und  informiert mich, dass nicht das Ministerium zuständig für eine amtliche Prüfung dieses Sachverhalts sei, sondern die wissenschaftliche Presse. Ha ha ha.

13.06.2013: Ich reiche Widerspruch wegen dieser unsachgemäßen Antwort ein und bitte noch einmal um Nennung der amtlichen Stelle, die eine Prüfung dieses Sachverhaltes im öffentlichen Interesse veranlassen kann. Ich bekomme keine Antwort auf meinen Widerspruch  innerhalb der vorgesehenen Frist von einem Monat.

16.07.2013: Ich schreibe eine Erinnerung zur Beantwortung meines Widerspruches  und bekomme keine Antwort innerhalb der vorgesehenen Frist von einem Monat.

19.08.2013: Ich reiche eine Petition beim Deutschen Bundestag ein, mit der Bitte um Veranlassung, dass diese Vorwürfe der Fälschung und Datenmanipulation im öffentlichen Interesse amtlich geprüft werden. Meine Petition wurde ordnungsgemäß aufgenommen (sie befindet sich zurzeit  noch in der Bearbeitung beim Petitionsausschuss).

21.08.2013: Zwei Tage nach Einreichung meiner Petition erhalte ich plötzlich und unerwartet eine E-Mail vom Bundesministerium, dass mein Widerspruch nicht vergessen wurde, natürlich nicht, ich mich jedoch wegen Urlaubszeit noch gedulden möchte.

11.11.2013: Nach der „Urlaubszeit“  erhalte ich als Beantwortung meines Widerspruchs wegen unsachgemäßer Beantwortung meiner Anfrage genau die gleiche unsachgemäße Antwort:  Das Ministerium sei „leider“ nicht zuständig zur Prüfung dieses Sachverhalts. Punkt. Wenn ich mit dieser Auskunft nicht zufrieden bin, dann möge ich vor dem zuständigen Verwaltungsgericht klagen. Punkt.

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Das ist schon dreist wie die Rechte der Bürger im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes behandelt werden. Das kommt aber noch dreister…

Vier  Monate später, erhalte ich plötzlich und unerwartet am 04.04.2014 einen Gebührenbescheid von 30 Euro vom Bundesministerium wegen „Vollständige oder teilweise Zurückweisung eines Widerspruchs vom 13. Juni 2013“. Ich schreibe eine Beschwerde wegen der Erhebung dieser Gebühr, mit dem Hinweis, dass einfache Auskünfte oder die Zurückweisung einer Anfrage nach dem IFG gebührenfrei sind und bitte um Stornierung der Gebühr – mit Kopie an den Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, der dafür zuständig ist, die Bürger über ihre Rechte im Rahmen des IFG aufzuklären und ihnen bei Konfliktsituationen mit Behörden behilflich zu sein. Das Bundesministerium besteht auf die Zahlung der Gebühr und lehnt eine Stornierung ab.

Ich habe dann gestern folgende E-Mail an den Bundesbeauftragen für die Informationsfreiheit geschickt, mit Kopie an das Bundesministerium:

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12.05.2014 – E-Mail an den Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Bonn

Betr.: Widerspruch wegen Auskunftsersuche nach  IFG gegen das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit meiner nachstehenden E-Mail vom 12.04.2012 habe ich Ihr Amt ausführlich über einen Konflikt mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wegen einer Auskunftsersuche nach dem IFG informiert.

Ich informiere Sie über weitere Entwicklungen in dieser Angelegenheit, siehe nachstehend Kopie des Schriftwechsels mit dem BMBF:

Gemäß heutiger E-Mail vom BMBF wird mir eine Gebühr von 30 Euro für meine Beschwerde wegen unsachgemäßer und nicht gesetzeskonformer Beantwortung meiner Anfrage in Rechnung gestellt: Das BMBF hat nämlich die Zuständigkeit für dieses Anliegen vom öffentlichen Interesse abgelehnt, ohne mir das zuständige und verantwortliche Amt dafür zu nennen.

Die Ablehnung der Zuständigkeit war gemäß IFG gebührenfrei, was mir auch vom BMBF bestätigt wurde (Zitat: „Für den Ausgangsbescheid wurden indes gemäß der auch von Ihnen zitierten gesetzlichen Vorschriften ehemals keine Gebühren erhoben„), jedoch hatte ich das Recht mich gegen diese unsachgemäße und nicht gesetzeskonforme Beantwortung meiner Anfrage zu beschweren und Widerspruch zu erheben: Ich habe nämlich immer noch nicht die gewünschte Auskunft vom BMBF erhalten, die mir nach IFG zusteht. Im Klartext wird mir für eine Beschwerde wegen unsachgemäßer und nicht gesetzeskonformer Beantwortung einer Anfrage eine Gebühr in Rechnung gestellt. Das kann nicht im Sinne des IFG sein.

Ich bitte Sie deshalb als Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in diese Angelegenheit aktiv zu intervenieren und auf das BMBF im Rahmen Ihrer Befugnisse einzuwirken:

1. damit das BMBF die Stornierung dieser Gebühr vornimmt

2. damit das BMBF mir die gewünschte Auskunft erteilt: Welches Amt ist zuständig und verantwortlich um eine Prüfung dieses Sachverhalts im öffentlichen Interesse zu veranlassen?

Ich erinnere, dass es sich um begründete Vorwürfe der Fälschung und Manipulation eines Experiments handelt, das bundesweit im Bildung- und Forschungssystem gelehrt und als gültig anerkannt wird. Sollten sich diese Vorwürfe der Fälschung bei einer amtlichen Prüfung bestätigen, gäbe es einen akuten Handlungsbedarf für das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Interesse der Allgemeinheit (Überarbeitung der Lehrpläne und des Lehrmaterials, sowie angemessene Kommunikation an die staatlichen Forschungsinstituten und an die Öffentlichkeit).

Für Ihre Intervention danke ich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

 

Ich werde über weitere Entwicklungen berichten.

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Siehe auch:

Petition beim Bundestag vom 19.08.13 wegen Datenmanipulation beim Experiment Hafele/Keating

Datenmanipulation Hafele-Keating: Die Petition vom 19.08.2013 beim Bundestag wird nicht veröffentlicht

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23 Antworten zu “Betrugsfall Hafele-Keating: Bundesministerin Johanna Wanka stellt sich quer”

  1. wunschgemaess

    Moderationshinweis von Jocelyne Lopez:

    Wegen Spam-Eintrag von einem anonymen Stalker, der wiederholt in unserem Blog am Wirken ist, Freischaltung eines Kommentaren mit kompletter E-Mail-Adresse und IP-Kennung:

    Autor: wunschgemaess (IP: 91.51.82.78 , p5B33524E.dip0.t-ipconnect.de)
    E-Mail : wunschgemaess@freenet.de
    URL:
    Whois: http://whois.arin.net/rest/ip/91.51.82.78

    Kommentar:
    Es wäre eher ein Ordnungsgeld in Höhe von 3.000,00 Euro für solche blöden Anfragen angemessen.

    MFG
    wunschgemaess

  2. Stefan Miller

    dagegen wird man nichts machen können. Der Mainstream bedient sich solcher Trolle, um kritische Blogs und Foren nach und nach dicht zu kriegen. Sie werden dafür bezahlt. Einige wenige machen es vielleicht auch um sonst, aber der Trend geht in Richtung bezahlte Trolle. Analog dazu lernen Politiker früh, auf Argumente mit rhetoricher Polemik zu antworten. Das sieht man in den „Debaten“ im Bundestag, die gelegentlich auf Phönix übertragen werden. Das ist die heutige Vorstellung von Meinungsfreiheit. Man muß auch bei den Kommentaren vorsichtig sein, denn manche Blogs werden primär ohne Kommentar-Funktion veröffentlicht und dann gibt es eine zweite Variante davon, mit dem selben Inhalt aber Kommentar-Möglichkeit und diese Kommentare werden dann gesammelt und analysiert. Es sind Mausefallen.

  3. Jocelyne Lopez

    Deshalb hat es auch keinen Sinn dauerhaft zu versuchen, über die Kritik der Relativitätstheorie in Foren und Blogs zu diskutieren: Entweder sind sie selbst Mobbing-Portale oder sie nehmen keine Moderation vor und lassen freie Bahn für Trolle und Pöbeler. Es ist jetzt schon lange und ausreichend bewiesen, dass ein sachlicher Meinungstreit wegen Überfall von bezahlten oder unbezahlten Trollen im Internet nicht möglich ist.

    Man muss die Trolle links liegen lassen und sich an die politischen Verantwortliche wenden. Alles Anderes ist vergebliche Liebesmüh.

    Man muss auf eine öffentliche Antwort bestehen, warum das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das das Experiment Hafele-Keating im öffentlichen Bildungssystem lehren und von den staatlichen Forschungsinstituten als gültig anerkennen lässt, sich dagegen sträubt, begründete Vorwürfe der Datenmanipulation und der Irreführung der Öffentlichkeit prüfen zu lassen. Warum?

    Das Ministerium für Bildung und Forschung, das von den Steuerzahlern mit Milliarden Jahr für Jahr finanziert wird, ist wohl in der Lage einen Prüfungsausschuß zu bestellen, um diese Vorwürfe amtlich prüfen zu lassen, es hat genug fachlich hochqualifizierte Beamten zur Verfügung.

    Diese Prüfung bedarf sogar keinen großartigen Fachkenntnissen in der Physik, sie ist äußerst einfach:

    Diese Vorwürfe der Datenmanipulation werden u.a. von dem irischen Autor A. G. Kelly erhoben, der die Originaldaten des Experiments aus einer nicht genannten Quelle erhalten haben soll und sie in einer Abhandlung mit dem Titel “Hafele & Keating tests: did they prove anything?” veröffentlicht hat: Sie weichen nämlich erheblich von den seinerzeit offiziell veröffentlichen Daten ab. Dieser Aufsatz von A.G. Kelly mit den „richtigen” Originaldaten ist schon seit mehreren Jahren im Internet der breiten Öffentlichkeit zugänglich, siehe zum Beispiel: http://www.cartesio-episteme.net/H&KPaper.htm

    Es geht also nur darum für das Ministerium, sich die Rohhdaten des Experiments zu besorgen und zu prüfen, ob sie in der Tat mit den Werten „korrigiert“ wurden, die A.G. Kelly protokolliert hat. Das Ministerium wird wohl genug qualifizierte Beamten zur Verfügung haben, die die Rohdaten und die veröffentlichen Daten vergleichen können, oder?

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  4. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (15. Mai 2014 um 11:42):
    > Es geht also nur darum für das Ministerium, sich die Rohhdaten des Experiments zu besorgen und zu prüfen, ob sie in der Tat mit den Werten “korrigiert” wurden, die A.G. Kelly protokolliert hat. […] siehe zum Beispiel: http://www.cartesio-episteme.net/H&KPaper.htm

    (Danke für den Link …)

    Einem einfachen „Selbstverständlich haben wir das damals so gemacht.“ von Hafele (der wohl noch lebt) bzw. von Keating wäre ja eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.

    (Doch darum geht’s hier ja gar nicht.)

    Ich möchte darüberhinaus daran erinnern, worum’s hier offenbar auch nicht geht, aber ggf. an anderer Stelle ausführlicher gehen sollte:

    (1) Kann man lernen bzw. andere lehren, „stability“ („Güte“) einer jeden einzelnen gegebenen Uhr danach zu beurteilen (und evtl. entsprechende „Korrekturen“ anzuwenden), was entsprechend der RT für jede „gute Uhr“ („stable clock„) gilt, basierend auf ihrem (gegebenen) „Bahn-Verlauf von Start bis Ziel“ ?

    (2) Kann man lernen bzw. andere lehren, „Bahn-Verläufe von Uhren“ zu messen (z.B. ob die Bewegung „geradlinig“ und „gleichförmig“ und „auf konstanter Höhe“ erfolgte, oder in wie fern nicht), ohne dazu „gute Uhren“ vorauszusetzen ?

    (Falls so, dann kann man erwarten, dass „Korrektur“-Methoden, wie A.G. Kelly sie offenbar protokolliert hat, J.C. Hafele nicht lang überleben werden.)

    p.s.
    Jocelyne Lopez schieb:
    > 06.06.2013: […] Das Ministerium […] gratuliert mich für meine Interesse für die Wissenschaft […]

    Das ist offenbar eine Paraphrase des eigentlichen Wortlautes (s.
    http://www.kritik-relativitaetstheorie.de/2013/04/anfrage-an-die-bundesministerin-johanna-wanka-wegen-datenmanipulation-beim-experiment-hafele-keating/ )

    Grammatisch korrekter wäre zu schreiben:
    „Das Ministerium gratuliert mir für mein Interesse an der Wissenschaft“.

  5. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    Einem einfachen “Selbstverständlich haben wir das damals so gemacht.” von Hafele (der wohl noch lebt) bzw. von Keating wäre ja eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.

    (Doch darum geht’s hier ja gar nicht.)

    Es geht darum, dass diese Situation definitiv nicht hinzunehmen ist: Wenn begründete Vorwürfe der Datenmanipulation seit Jahren veröffentlicht sind, müssen sie sowohl im Interesse der Studenten, als auch der Lehrbeauftragten, der Forscher, der Wissenschaftler und der Öffentlichkeit amtlich geprüft werden. Eine solche amtliche Prüfung ist weder aufwendig noch teuer, vor allem wenn man sich vor Augen führt, wie viele Millionen man seitdem und bis heute noch für Experimente zur Bestätigung der Relativitätstheorie aus der Steuerkasse ausgibt. Das ist absolut unverständlich und hoch bedenklich, dass das Ministerium sich dagegen sträubt, eine amtliche Prüfung zu veranlassen. Das ist nicht nur ein grobfahrlässiges und verantwortungsloses Verhalten, das weckt auch den Verdacht auf, dass das Ministerium wissenschaftliches Fehlverhalten nicht nur in Kauf nimmt, sondern auch decken möchte.

    Zitat Frank Wappler:

    Jocelyne Lopez schieb:

    > 06.06.2013: […] Das Ministerium […] gratuliert mich für meine Interesse für die Wissenschaft […]

    Das ist offenbar eine Paraphrase des eigentlichen Wortlautes (s.
    http://www.kritik-relativitaetstheorie.de/2013/04/anfrage-an-die-bundesministerin-johanna-wanka-wegen-datenmanipulation-beim-experiment-hafele-keating/ )

    Grammatisch korrekter wäre zu schreiben:
    “Das Ministerium gratuliert mir für mein Interesse an der Wissenschaft”.

    Wenn Sie alle meine grammatisch unkorrekten Ausdrucksweisen korrigieren möchten, dann haben Sie ordentlich was zu tun… 😉 Deutsche Sprache, schwere Sprache…

    Unkorrekte Ausdrucksweisen dürfen aber im Öffentlichen Recht nicht zum Nachteil des Vortragenden herangezogen werden: Jeder darf im Rahmen seiner individuellen Ausdrucksmöglichkeiten rechtlich gehört werden. Tatsache ist hier, dass das Ministerium sich bei meiner Anfrage dumm gestellt und so getan hat, als hätte es mein Anliegen nicht verstanden – und mich dabei ganz offensichtlich für dumm gehalten hat.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  6. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    Einem einfachen “Selbstverständlich haben wir das damals so gemacht.” von Hafele (der wohl noch lebt) bzw. von Keating wäre ja eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.

    (Doch darum geht’s hier ja gar nicht.)

    Die beiden Experimentatoren Hafele und Keating sind in dieser Angelegenheit völlig außen vor, und zwar in zweifacher Hinsicht:

    1. Sie sind US-amerikanische Staatsbürger und können von deutschen Behörden nicht belangt werden. Wären sie deutsche Staatsbürger, wäre es übrigens genauso, weil wissenschaftliches Fehlverhalten rechtlich keine Straftat ist und dementsprechend strafrechtlich nicht verfolgt werden kann. Es gibt zurzeit Überlegungen, aufgrund der Häufigkeit und des Umfangs der Problematik, Betrug in der Wissenschaft als juristische Straftat einzustufen, siehe zum Beispiel einen Artikel in der FAZ vom 12.09.13 : „Wissenschaftsbetrug“ als Straftat.

    2. So viel ich weiß, haben sogar die beiden Experimentatoren Hafele und Keating selbst nach der Veröffentlichung anläßlich einer Konferenz ausgesagt, dass sie die Uhren während dem Experiment manuell korrigiert haben. Dies wurde jedoch vom Physik-Establishment geflißentlich ignoriert und totgeschwiegen. Das kennen wir vom Mainstream: Wenn man eine „triumphale“ Bestätigung der genialsten Theorie in der Geschichte der Physik in der Hand hat, guckt man doch nicht so genau und lässt man sich den Triumph auch nicht madig machen, oder? Das hat zum Beispiel der Kritiker András Bálint hier in diesem Blog für einen anderen Triumph zur Bestätigung der Relativitätstheorie dokumentiert, und zwar zum Triumph der Bestätigung der Relativitätstheorie mit der Beobachtung der Sonnenfinsternis 1919. Auch da wurde nachträglich von einer offiziellen Quelle der Vorwurf der Manipulation erhoben, das wurde aber auch geflißentlich ignoriert und totgeschwiegen, siehe: Das Max-Planck-Institut ist 1919 stecken geblieben:

    Zitat András Bálint:

    Das Royal Greenwich Observatory hatte das von Arthur Stanley Eddington, während der Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 zusammengebastelte Forschungsergebnis, 1979 eindeutig(!) und unveränderlich(!) widerrufen. Diese Tatsache ist in verschiedenen Archiven kontrollierbar, mit diesem Thema beschäftigt sich auch meine Presseaussendung 08 auf meiner Homepage. http://www.artmovement.at/

    Das Dokument des Widerrufes ist in verschiedenen Archiven für alle Menschen (auch für die Theoretischen PhysikerInnen) seit 34 Jahren zugänglich.
    Ich betone: Dieser Widerruf passierte vor 34 Jahren!!

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  7. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (#5, 16. Mai 2014 um 15:40; #6, 16. Mai 2014 um 17:36):
    > […] Vorwürfe der Datenmanipulation

    Dann geht es aber nicht nur schlicht um die Prüfung, ob H&K genau jene Rechenoperationen (und/oder Auswahloperationen) auf genau die Zahlen angewandt haben, die Kelly aufgeführt hat, und auf diese Weise genau die allgemein bekannten Ergebnisse erhalten haben; sondern es geht vielmehr darum ob H&K etwas bestimmtes Anderes mit den Rohdaten ihrer vier Uhren hätten tun sollen.

    Das wiederum müsste ja auch im Zusammenhang damit gesehen werden, was denn überhaupt die experimentelle Fragestellung gewesen wäre (sofern überhaupt nachvollziehbar). Soweit ich mich erinnere, ging’s weniger darum, was die vier verschiedenen Uhren eigentlich anzeigten, von denen offenbar nicht eine einzige selbst als „gut/stabil genug“ befunden wurde; sondern eher darum, was eine gedachte, hinreichend „gute/stabile Uhr angezeigt hätte„.

    Wenn also in Frage steht, was an H&Ks „Vorgehen“ zulässig und sogar begründbar wäre (und die Frage finde ich an sich berechtigt, und von jedem zu stellen und nach Möglichkeit zu beantworten, der sich damit beschäftig), dann zwangsläufig in Hinblick auf diesen experimentelle Fragestellung (sofern überhaupt nachvollziehbar).

    > 2. So viel ich weiß, haben sogar die beiden Experimentatoren Hafele und Keating selbst nach der Veröffentlichung anläßlich einer Konferenz ausgesagt, dass sie die Uhren während dem Experiment manuell korrigiert haben.

    Sofern es nicht die experimentelle Fragestellung war, die verschiedenen, offenbar „ungleich tickenden“ Uhren einfach unkorriert weiter vor sich hin „ticken“ zu lassen, ist das nicht an sich verwerflich. (Im Gegenteil, H&K mögen das sogar für „technisch notwendig“ und entsprechend ihrer Fragestellung für „begründet“ gehalten haben.)

    Aber ist denn überhaupt nachvollziehbar, was H&K zu diesem Zweck unter einer „guten/stabilen Uhr“ verstanden ? Haben sie das selber überhaupt formuliert, geschweige denn so mitgeteilt, dass

    – andere/unabhängige Experimentatoren mit den selben gegebenen Rohdaten den selben Ergebniswert ermitteln könnten;

    – andere/unabhängige Experimentatoren, denen gleiche Rohdaten gegeben wären (aber andere als H&K), trotzdem untereinander gleiche Ergebniswerte ermittelt hätten;

    – andere/unabhängige Experimentatoren sogar sagen würden: „Ja, das hätten wir auch so gemacht/ausgewertet.“
    ?

    (Letzteres würde ich ausschließen.)

    > Es geht darum, dass diese Situation definitiv nicht hinzunehmen ist

    Da stimme ich zu. Was ich für eine Verbesserung der Situation halten würde, habe ich oben (#4, 16. Mai 2014 um 13:56) schon skizziert.

    > Das kennen wir vom Mainstream: Wenn man eine „triumphale“ Bestätigung der genialsten Theorie in der Geschichte der Physik in der Hand hat […]

    Wer nicht zuerst die Nachvollziehbarkeit der experimentellen Fragestellung und Methodik wertschätzt, wird zum Treibgut.

    p.s.

    > Unkorrekte Ausdrucksweisen dürfen aber im Öffentlichen Recht nicht zum Nachteil des Vortragenden herangezogen werden: Jeder darf im Rahmen seiner individuellen Ausdrucksmöglichkeiten rechtlich gehört werden. Tatsache ist hier, dass das Ministerium sich bei meiner Anfrage dumm gestellt und so getan hat, als hätte es mein Anliegen nicht verstanden – und mich dabei ganz offensichtlich für dumm gehalten hat.

    Ich hatte mich aber gefragt (und im p.s. von #4 versucht zu beantworten), ob sich ein „für-dumm-Halten durch das Ministerium“ im Grammatikalischen nachweisen ließe. (Kann ich nicht erkennen.)

  8. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    Das wiederum müsste ja auch im Zusammenhang damit gesehen werden, was denn überhaupt die experimentelle Fragestellung gewesen wäre (sofern überhaupt nachvollziehbar). Soweit ich mich erinnere, ging’s weniger darum, was die vier verschiedenen Uhren eigentlich anzeigten, von denen offenbar nicht eine einzige selbst als “gut/stabil genug” befunden wurde; sondern eher darum, was eine gedachte, hinreichend “gute/stabile Uhr angezeigt hätte“.

    Nichts gerechtfertigt bei einer Messung, dass die Experimentatoren die von Meßinstrumenten angezeigten Werte nach den zu erwartenden Werten gemäß einer bestimmten Theorie „korrigieren“. Nichts gerechtfertigt einen solchen Eingriff, das ist indiskutabel. Das entzieht einer Messung jegliche Aussagekraft und sogar jegliche wissenschaftliche Basis. Das ist witzlos, man braucht dann gar keine Messungen vorzunehmen, ist billiger. Man kann so einen Eingriff ruhig gezielte Irreführung oder Betrug nennen.

    Siehe auch eine Rezension der Abhandlung von A.C. Kelly durch G.O. Mueller aus dem Jahre 2006:

    http://www.ekkehard-friebe.de/GOM_kelly_hafele.pdf

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  9. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (17. Mai 2014 um 15:41):
    > Nichts gerechtfertigt bei einer Messung, dass die Experimentatoren die von Meßinstrumenten angezeigten Werte nach den zu erwartenden Werten gemäß einer bestimmten Theorie „korrigieren“. Nichts gerechtfertigt einen solchen Eingriff, das ist indiskutabel. […]

    Diese Haltung („Korrekturen sind nicht akzeptabel, falls sie zur Bestätigung von Erwartungen führten“) kann unfair sein:

    Falls bei (vor) einem Radrennen ein bestimmter Fahrer der Favorit wäre, und diesem Fahrer unterwegs ein Defekt passierte, aber (mit Unterstützung durch einen Mechaniker) der Fahrer rasch wieder weiterfahren konnte und schließlich das Rennen gewann —
    kann man dann die „Korrektur“ des kaputten Rades akzeptieren?

    (Und sogar, falls die Freundin des Mechanikers auf den Favoriten gewettet, und folglich Geld gewonnen hätte?)

    Oder hätte man besser das Rennen wegen des Defekts abbrechen sollen?
    (Und auch, falls stattdessen Außenseiter von einem Defekt betroffen gewesen wäre? (Auf den ja auch jemand gewettet haben mag?))

    (Im Prinzip wohl ja; aber auch in der Praxis, mit beschränkten Resourcen/Renntagen?)

    Die bekannte, bewährte Lösung des Dilemmas (z.B. im Sport) ist:

    – vor dem Wettkampf Regeln aufzustellen, die auch die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit von (allen denkbaren und eventuell notwendigen) „Korrekturen“ festlegen; und

    – die Regeln so zu formlieren, dass sie befolgt werden können; und dass im Prinzip sogar eigentlich jeder (Teilnehmer oder Zuschauer) sie befolgen bzw. beurteilen könnte, ob sie befolgt wurden.

    (Wenn das H&K-Experiment diesen Ansprüchen genügt hätte, dann fände unsere Diskussion wohl nicht statt. Mich beschäftigt auch die Frage, ob und wie diese Ansprüche überhaupt erfüllt werden könnten, wenn es um „Stabilität von Uhren“ geht.)

  10. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    Falls bei (vor) einem Radrennen ein bestimmter Fahrer der Favorit wäre, und diesem Fahrer unterwegs ein Defekt passierte, aber (mit Unterstützung durch einen Mechaniker) der Fahrer rasch wieder weiterfahren konnte und schließlich das Rennen gewann –
    kann man dann die “Korrektur” des kaputten Rades akzeptieren?

    (Und sogar, falls die Freundin des Mechanikers auf den Favoriten gewettet, und folglich Geld gewonnen hätte?)

    Ihre Analogie hinkt gewaltig und ist nicht brauchbar, mit Verlaub. Sie vermengen die Leistung eines Menschen (Radfahrer) mit der Leistung eines Geräts (Fahrrad). Ist das Gerät kaputt, kann der Mensch ohnehin keine Leistung bringen. Es nützt nichts darüber zu spekulieren, welche Leistung der Mensch gebracht hätte, wenn das Gerät nicht kaputt gewesen wäre. Das ist witzlos und hat nichts mit einer Messung zu tun.

    Im Fall der Messung von Hafele-Keating ging es darum festzustellen, welche Werte die Geräte (Uhren) messen, wenn man sie transportiert. Diese Werte sind verbindlich und sind ausgerechnet die erklärte Zielsetzung und die angestrebte Aussagekraft dieses Experiments. Wenn man jetzt die Werte, die sie anzeigen, mit dem Argument nicht anerkennt, es seien zwangsläufig „falsche“ Werte, weil die Uhren „kaputt“ sind (nicht „stabil“) und man muss diese „falschen“ Werte durch „richtige“ Werte korrigieren, die nach einer bestimmten Theorie angezeigt gewesen wären, wenn die Uhren nicht „kaputt“ gewesen wären, was ist das denn für eine „Messung“?! Was ist das denn für eine „Wissenschaft“?! Das ist nicht einmal eine wilde Spekulation, das ist eine gezielte Irreführung.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  11. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (18. Mai 2014 um 10:01):
    > Im Fall der Messung von Hafele-Keating ging es darum festzustellen, welche Werte die Geräte (Uhren) messen, wenn man sie transportiert.

    Aber für welche sorgfältige Definition von „messen„?
    Im Experiment wurden ja vier verschiedene Uhren eingesetzt, deren Anzeige-Werte (zumindest im Verlauf der gemeinsamen Reisen) deutlich voneinander abwichen.
    Es musste also zwangsläufig eine Bewertungsmethode (einschl. eventueller „Korrektur“-methoden) angewendet werden, um daraus einen bestimmten Messwert (pro gemeinsamer Reise der vier Uhren) zu erhalten.

    Es fragt sich deshalb:
    – Wie haben Hafele-Keating das im Einzelnen gemacht? (Dahingehend hat A.G. Kelly vermutlich sorgfältig recherchiert, und umfangreicher dokumentiert als H&K selber.)

    – Was hätten H&K stattdessen tun sollen? (Da sie ja notwendiger Weise etwas bestimmtes tun mussten, um „aus Vier Eins zu machen“.)

    – Und letztlich: was hätte das eine oder andere mit der Relativitätstheorie zu tun? (Einstein hat ja offenbar nichts über konkrete Uhren geschrieben, die zwar gemeinsam reisen, aber gegenüber einander „drifteten“, so dass höchstens eine davon „stabil“ gewesen sein könnte, falls überhaupt.)

    > Wenn man jetzt die Werte, die sie anzeigen, mit dem Argument nicht anerkennt, es seien zwangsläufig “falsche” Werte, weil die Uhren “kaputt” sind (nicht “stabil”) und man muss diese “falschen” Werte durch “richtige” Werte korrigieren, die nach einer bestimmten Theorie angezeigt gewesen wären, wenn die Uhren nicht “kaputt” gewesen wären, was ist das denn für eine “Messung”?! Was ist das denn für eine “Wissenschaft”?!

    Diese rhetorische Empörung entspricht ganz meiner Meinung.
    Das Unhaltbare an der Situation ist, das H&K-Experiment als „Test der RT“ auszufassen oder auszugeben.
    (Die rhetorische Frage kann allerding konkret benatwortet werden: Meines Erachtens handelt es sich bestenfalls um eine Messung der (In-)Stabilität der vier konkret verwendeten Uhren; sofern sich „Stabilität“ im Sinne der RT versteht. Und das ist schlicht Experimentalphysik.)

  12. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    Das Unhaltbare an der Situation ist, das H&K-Experiment als “Test der RT” auszufassen oder auszugeben.
    (Die rhetorische Frage kann allerding konkret benatwortet werden: Meines Erachtens handelt es sich bestenfalls um eine Messung der (In-)Stabilität der vier konkret verwendeten Uhren;

    So sehe ich das auch: Es ist absolut unhaltbar und auch unzumutbar, so ein Experiment als experimentelle Nachprüfung der Relativitätstheorie zu verkaufen, wie Hafele/Keating und der Mainstream es getan haben!

    Es ist keine Nachprüfung von irgendwelcher Theorie, sondern einfach ein technischer Test der Funktionalität von Geräten, wie man sie für alle Geräte zur Prüfung und Kontrolle ihrer praktischen Anwendbarkeit systematisch tut. Man hat hier keine Theorie experimentell nachgeprüft, sondern die Funktionalität von Atomuhren getestet.

    Dass jedoch Atomuhren außerhalb der streng vorgegebenen Bedingungen im Labor (Temperatur, strenger Ruhezustand, Druck usw. usf.) nicht stabil sind und sich leicht verstellen, wußte jeder Ingenieur, Techniker oder Physiker schon lange vor dem Experiment Hafele und Keating, es war schon lange bekannt. Der Erfinder der Atomuhren und Kritiker der Relativitätstheorie, Louis Essen, war sogar empört über die offizielle Interpretation des Experiments Hafele/Keating und über das, was man mit seinen Atomuhren „nachweisen“ wollte! Auch seine Kritik ist schon lange bekannt, sie wird natürlich auch ignoriert und totgeschwiegen.

    Auch heute noch wird tagtäglich mit der GPS-Technologie nachgewiesen, dass Atomuhren sich im Einsatz durch eine Vielfalt von Faktoren am laufenden Band verstellen und neu synchronisiert werden müssen.

    Es war absolut unzumutbar das Experiment Hafele/Keating als Bestätigung der Relativitätstheorie zu konzipieren, durchzuführen und zu verkaufen, das ist schlichtweg Betrug. Der dabei angeblich nachgebrachte Nachweis der „Zeitdilatation“, wonach bewegte Atomuhren langsamer veralten und sich in Bewegungsrichtung verkürzen, übertrifft an Schwachsinn jegliche Vorstellung.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  13. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (19. Mai 2014 um 06:52):
    > [Das Hafele/Keating-Experiment ist] einfach ein technischer Test der Funktionalität von Geräten

    Soweit stimme ich zu. Aber ich bestehe darauf, dass im konkreten Fall nachvollziehbar definiert sein muss, was mit „Funktionalität“ gemeint ist. (Und ich halte im betrachteten Fall die Definition von „Funktionalität“ als „Stabilität, im Sinne RT“ für geeignet und vertretbar.)

    > wie man sie für alle Geräte zur Prüfung und Kontrolle ihrer praktischen Anwendbarkeit systematisch tut

    Das erweckt den Anschein, als sei es selbstverständlich, was man dafür tun müsste.
    Aber was denn, konkret?

    (Ich behaupte: die RT ist geeignet, um konkrete, nachvollziehbare Methoden zur Definition/Prüfung/Kontrolle überhaupt erst zu formulieren.)

    > Dass jedoch Atomuhren außerhalb der streng vorgegebenen Bedingungen im Labor (Temperatur, strenger Ruhezustand, Druck usw. usf.) nicht stabil sind und sich leicht verstellen […] war schon lange bekannt.

    Woher wäre denn bekannt gewesen, dass Uhren „innerhalb des Labors“ „stabil(er)“ geblieben wären? (Etwa „einfach weil dort mehr davon zusammen waren“?)

    Und was bedeutet „strenger Ruhezustand“ auf einer Welt, die sich dreht (was zumindest mit der Messmethodik der RT feststellbar wäre)? …

    > Auch heute noch wird tagtäglich mit der GPS-Technologie nachgewiesen, dass Atomuhren sich im Einsatz durch eine Vielfalt von Faktoren am laufenden Band verstellen und neu synchronisiert werden müssen.

    Das legt doch die Frage nahe:
    Wie ist überhaupt festzustellen, ob und wie sehr sich gegebene Uhren (gegenüber einander) „verstellt“ hätten, während sie voneinander getrennt bleiben?

    Eventuelle „Einfluss-Faktoren“ (einschl. des obigen „usw. usf.„) wären dabei wohl nur von nachrangigem Interesse.

    p.s.

    > […] “Zeitdilatation”, wonach bewegte Atomuhren langsamer veralten

    Das ist eine bis zur Schwachsinnigkeit verkürzte Formulierung der (RT-)Methodik,
    wie „Raten“ verschiedener Uhren überhaupt miteinander zu vergleichen sind, falls sie nicht gegenüber einander ruhten;
    und im Zusammenhang damit auch, wie „Stabilität“ jeweils einer Uhr definiert und feststellbar ist, falls sie nicht ständig gegenüber anderen Beteiligten ruhte.

  14. Jocelyne Lopez

    Nun, es wird bei jeder Maschine und jedem Gerät getestet, innerhalb welchem Gültigkeitsbereich bzw. unter welchen Bedingungen sie einwandfrei funktionieren oder aber Störungen auftreten.

    Das wurde auch schon vor dem Experiment Hafele-Keating bei Atomuhren erforscht. Atomuhren haben zwar den Vorteil, dass sie eine sehr feine Unterteilung der Sekunde anzeigen können, dafür aber den Nachteil, dass sie unter verschiedenen Bedingungen nicht stabil laufen. Deshalb werden auch die Atomuhren, die als Primäruhren dienen und den Standard für die Einheit „Sekunde“ angeben, unter ganz bestimmten, einheitlichen, konstanten und streng überwachten Bedingungen gehalten, damit gewährleistet wird, dass sie stabil laufen. Insbesondere müssen sie stationär gehalten werden und von Vibrationen geschützt sein. Atomuhren mögen nämlich nicht bewegt werden – ich habe mir von einem Experimentalphysiker erzählen lassen, dass man sich für Hochpräzisionsmessungen sogar im Labor nicht einmal erlauben kann, Atomuhren zu bewegen, auch nicht auf ein paar Metern, auch nicht ganz langsam und ganz vorsichtig.

    Man konnte also zur Prüfung einer Theorie wie die Spezielle Relativitätstheorie, die übrigens eine geradlinige, gleichförmige Bewegung zugrunde legt, keine Stabilität der Atomuhren erwarten, wo sie doch in einem Flugzeug auf eine Rundreise durch verschiedenen Höhen geschickt werden, geschüttelt, gerüttelt, gedreht, beschleunigt und gebremst. Das Konzept des Experiments selbst war von vorne herein nicht geeignet, die Spezielle Relativitätstheorie experimentell nachzuprüfen, geschweige denn zu bestätigen. Diese gravierenden Methodologiefehler wurden auch weltweit und frühzeitig aus der Kritikergemeinde moniert. Wie immer wurden ihre Einwände ignoriert und totgeschwiegen. Wenn der Mainstream sich wieder einmal eine „triumphale“ Bestätigung der Relativitätstheorie gönnen möchte, ist jedes Schrottexperiment und jede irrsinnige Interpretation gut genug. Spielt keine Rolle, bis heute noch, das Publikum schluckt alles und zahlt kräftig und endlos in die Steuerkasse, was will man mehr? Die Relativitätstheorie ist die gigantischste und teuerste Scharlatanerie in der Geschichte der Wissenschaft.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez.

  15. Jocelyne Lopez

    Heute noch weiß man zum Beispiel bei einer millionenschweren Messung wie das CERN-Neutrinoexperiment nicht einmal, wie und was man überhaupt gemessen hat, es wird wohl im Dunkeln gemunkelt, dafür gilt sie natürlich auch als Bestätigung der Relativitätstheorie, obwohl auch hier mit der Methodologie, der Verarbeitung der Daten und der Interpretation alles Anderes als klar ist – das erklärt zum Beispiel der Physiker Peter Ripota für Physiklaien sehr anschaulich:

    CERN in Erklärungsnot: Schneller als Licht?

    Die Erklärungsnot bei den vermeintlichen experimentellen Bestätigungen der Relativitätstheorie spiegelt sich wohl im Verhalten der Bundesministerin für Bildung und Forschung wider, die sich dagegen sträubt das Experiment Hafele-Keating prüfen zu lassen.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  16. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler:

    J. Lopez […] “Zeitdilatation”, wonach bewegte Atomuhren langsamer veralten

    Das ist eine bis zur Schwachsinnigkeit verkürzte Formulierung der (RT-)Methodik,

    Sorry, aber diese Schwachsinnigkeit stammt nicht von mir, sondern von Einstein: Die „Zeitdilatation“ bedeutet doch, dass für ein bewegtes Objekt „die Zeit langsamer läuft“, sprich dass es langsamer altert und sich dabei in Bewegungsrichtung verkürzt.

    Das Hafele-Keating Experiment soll nun mal die „Zeitdilatation“ experimentell nachgewiesen haben, sprich, dass die Uhren langsamer gealtert sind und sich in Bewegungsrichtung verkürzt haben. Oder meinetwegen auch der Pilot des Flugzeugs langsamer gealtert ist und sich in Bewegungsrichtung verkürzt hat, das gilt auch und wurde auch dementsprechend bei dem Experiment nachgewiesen…

    Sorry, dieser Schwachsinn der „Zeitdilatation“ stammt nicht von mir.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  17. Jocelyne Lopez

    Schon 1985 berichtete Dr. Walter Theimer – ein hervorragender Wissenschaftler und Kenner der Relativitätstheorie – in einem Vortrag bei der DPG über Unstimmigkeiten und unzulässige manuelle Korrekturen der Uhren, siehe Tagungsband der DPG: “Didaktik der Physik“, München 1985, Seiten 618 bis 620:

    V. Als Berechnungsgrundlage dienten die Logbücher der Flugkapitäne. Diese Daten sind viel zu grob, um daraus Differenzen von Milliardstelsekunden berechnen zu können. Die angegebenen Differenzen sind nicht beobachtet, sondern auf Grund nicht näher beschriebener Formeln zusammengerechnet. Hierbei wurde reichlich Gebrauch von Schätzungen und Näherungen gemacht. Die Autoren geben zu, daß hier eine erhebliche Fehlerquelle liegt. Ihre Gesamtformel ist kompliziert und weicht stark von Einsteins einfachen Angaben ab. Die Ergebnisse sind ebenfalls ganz anders. Trotzdem wird dieses Experiment als Bestätigung der Voraussagen Einsteins hingestellt.

    VI. Die vier verwendeten Atomuhren gingen nicht ganz gleich, was bei Atomuhren nicht ungewöhnlich ist. Die Autoren nahmen deshalb den Mittelwert. Vorsichtshalber halfen sie diesem Mittelwert ein wenig nach. Sie verstellten die Uhren während der Reise auf synchronen Gang. Diesen unerlaubten Eingriff verschwiegen die Autoren in ihren beiden Zeitschriftenberichten. Erst auf einer anschließenden Tagung in Rolla, Missouri, gaben sie den Eingriff zu und begründeten ihn mit dem Streben nach größerer Genauigkeit. Sie räumten ein, daß hier eine Fehlerquelle liegen konnte. In Wirklichkeit haben die Autoren den Uhrengang verfälscht und die Fehlerbreite verwischt, die sonst weit größer gewesen wäre als die angegebenen Resultate. So konnten dis Autoren ihren Bericht mit einer geringen Fehlerbreite schönen.

    G.O. Mueller dokumentiert 17 Autoren, die Einwände gegen die Verarbeitung der Meßdaten, die Methodologie bzw. die Interpretation der Meßergebnisse beim Experiment Hafele-Keating herausgearbeitet haben – es gibt wahrscheinlich noch viel mehr:

    Kelly, A.G.
    Essen, Louis 1978
    Aspden, Harold 1980
    McCausland, Ian 1980
    Rudakov, N. 1981
    Wesley, J.P. 1983
    Theimer, Dr. Walter 1985
    Rodrigues, Waldyr Alves, jr. 1988
    Oliveira, E. C. de, 1989
    Hayden, Howard C. 1991
    Georg Galeczki / Peter Marquardt, 1997
    Selleri, Franco 1998
    Weitzel, Donald F. 1998
    Agathangelidis, Antonis 2001
    McCarthy, Dennis J. 1997 u. 2001
    Spencer, Domina Eberle / Shama, Uma
    G.O. Mueller – 2004

    Alles wie immer ignoriert und totgeschwiegen.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  18. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (#16, 20. Mai 2014 um 08:35):
    > [Was bedeutet „Zeitdilatation“?]

    Die RT beschäftigt sich insbesondere damit, „Intervalle“ zwischen Paaren von Ereignissen miteinander zu vergleichen. Falls ein bestimmter Beteiligter an zwei bestimmten Ereignissen („A“ und „B“) teilgenommen hatte, dann nennt man das entsprechende Interval dieses Ereignispaares „zeitartig“ und schreibt es (bzw. „seine Größe“) als

    „τ[ A B ]“.

    Falls der betrachtete Beteiligte auch an einem weiteren Ereignis „J“ zwischen den Ereignissen A und B teilgenommen hatte, dann nennt man die beiden entsprechenden Intervalle

    „τ[ A J ]“ und „τ[ J B ]“ natürlich ebenfalls „zeitartig“;

    und aus der Methodik, wie (insbesondere zeitartige) Intervalle miteinander zu vergleichen sind, ergibt sich:

    „(τ[ A J ] / τ[ A B ]) + (τ[ J B ] / τ[ A B ]) ≤ 1“.

    „Zeitdilatation“ bedeutet: der Fall „<„.

    (Das ist zumindest die knappste sinnvolle Formulierung, die ich bislang dafür kenne; natürlich könnte man Einzelheiten und Anwendungen erläutern.)

    Dass schwachsinnige(re) Formulierungen dafür in die Welt gesetzt wurden und immer noch verbreitet werden, und besonders von Leuten, die es besser wissen sollten, finde ich ganz besonders und zunehmend bedauerlich und inakzeptabel.

  19. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler

    Die RT beschäftigt sich insbesondere damit, “Intervalle” zwischen Paaren von Ereignissen miteinander zu vergleichen.

    Die Aussage von Albert Einstein selbst über das Phänomen der Zeitdilatation (in seiner Vorgängerversion des Zwillingsparadoxons mit den „geschüttelten Käfern“) sowie die offizielle Lehrmeinung seit 100 Jahren ist, dass „die Zeit langsamer läuft“ für bewegte Objekte, so daß sie langsamer altern. Das ist ein Dauerbrenner seit 100 Jahren bei dieser Theorie. Weder die postulierte Verlangsamung der Zeit für bewegte Objekte noch ihr Pendant die Verkürzung in Bewegungsrichtung wurden dabei experimentell gemessen, nie – wie man es auch beim Hafele-Keating feststellen kann.

    Sowohl die „Zeitdilatation“ als auch die „Längenkontraktion“ der Speziellen Relativitätstheorie wurden nicht gemessen, sondern werden ausschließlich mathematisch berechnet, und zwar mit der Lorentztransformation. Eine experimentelle Bestätigung gibt es nicht.

    Von einer Definition der Zeitdilatation mit „Intervalle zwischen Paaren von Ereignissen“ habe ich nie etwas gehört, obwohl ich mich tagtäglich seit 10 Jahren mit der Speziellen Relativitätstheorie beschäftige. Ich vermisse diese Definition auch nicht, sie ist reichlich konfus.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  20. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (#14, 19. Mai 2014 um 16:58):
    > Nun, es wird bei jeder Maschine und jedem Gerät getestet, innerhalb welchem Gültigkeitsbereich bzw. unter welchen Bedingungen sie einwandfrei funktionieren oder aber Störungen auftreten.

    Das schließt die Verpflichtung ein, „das Funktionieren“ und
    (unterscheidbar) „das Gestörtsein“ überhaupt erst zu definieren.
    (Und gegen einen konkreten Definitionsversuch könnte man Einwände vorbringen …)

    > Das wurde auch schon vor dem Experiment Hafele-Keating bei Atomuhren erforscht.

    Irgendwie erforscht wohl, aber …

    (Auch der oben passender Weise schon erwähnte Louis Essen war an dieser Stelle mit Einwänden konfrontiert:
    Uncertainty in science: When the first atomic clock was made at the NPL, visiting scientists asked how I knew that it was constant [stable]. All I could say was that similar clocks made throughout the world agreed within the limits claimed, and they enabled the unit of time to be determined and used with a precision thousands of times better than the astronomical second. We had to assume it was constant [stable] until it could be shown to vary by reference to a more accurate standard. This is the position with all the standards of measurements, but my listeners did not appear to be satisfied. They believed in a perfect deterministic world.)

    Leider ist mir der Wortlaut des Einwands nicht bekannt, der bei dieser Gelegenheit gegen Essens Auffassung von „constancy“ („stability“) vorgebracht wurde. Wesentlich scheint mir,

    – dass sich mit dem Begriff „accuracy“ ein Anspruch auf „(unvergängliche) Richtigkeit und Nachvollziehbarkeit“ verbindet, daher auch „trueness“ genannt; nicht nur eine gegenwärtige, eingeschränkte Einschätzung von Gegebenheiten, und

    – dass die RT-Methodik diesem Anspruch gerecht wird (man vergleicht „Intervalle“ zwischen Ereignispaaren ganz allgemein, egal wie die Anzeigen eventueller Uhren „aussahen“, die daran teilgenommen haben mochten; und man bewertet „Stabilität“ jeder einzelnen Uhr in Referenz zu den „Intervall-Größen“, egal ob andere eventuell vorhandene Uhren „mehrheitlich damit übereinstimmten“, oder nicht).

    > Primäruhren […] unter ganz bestimmten, einheitlichen, konstanten und streng überwachten Bedingungen gehalten

    Ein weiterer Einwand wäre, in wie fern sich solche besagten „Bedingungen“ überhaupt charakterisieren ließen, wenn man sich noch gar nicht auf eine bestimmte „Primäruhr“ geeinigt hätte.

    > Insbesondere müssen sie [… vor] Vibrationen geschützt sein.

    Sonst — was?
    Und wer weiß, in wie fern das auch auf die Uhren zutraf, die H&K herumfliegen ließen.

    > Das Konzept des Experiments selbst war von vorne herein nicht geeignet, die Spezielle Relativitätstheorie experimentell nachzuprüfen, geschweige denn zu bestätigen.

    Die Idee, Definitionen von Messgrößen (z.B. „Stabilität“, „Intervall-Verhältnis“, usw.) „experimentell nachprüfen“ oder gar „bestätigen“ zu wollen, ist insgesamt unsinnig.

    Messgrößen müssen von vorn herein nachvollziehbar definiert sein.
    Erst anhand von Messwerten (die durch Anwendung der entsprechenden Bewertungsoperationen auf (gegebene) Beobachtungsdaten gewonnen wurden) lassen sich Hypothesen/Erwartungen/Modelle nachprüfen und ggf. widerlegen (z.B. die Erwartung „diese Uhr wird im Flugzeug instabil werden“, oder das Modell „Die Welt dreht sich immer dorthin, wo die Sonne aufgeht“.)

    Die verschiedenen
    Wiederholungen oder Varianten des Hafele-Keating-Experiments, die mit Uhren durchgeführt wurden, die sich im Verlauf bzw. in Auswertung des jeweiligen Experiments eventuell als „stabiler“ herausstellten, als H&Ks vier Exemplare, sind und bleiben deshalb in diesem Sinne genauso untauglich.

    Nochmal: Man „testet nicht die RT“; sondern man misst (z.B.) die Stabilität gegebener Uhren, und man testet damit Hypothesen/Erwartungen/Modelle betreffend die Stabilität dieser Uhren (im betreffenden Versuch, oder überhaupt), durch Einsatz der RT.

    p.s.
    > die Spezielle Relativitätstheorie, die übrigens eine geradlinige, gleichförmige Bewegung zugrunde legt

    Es stimmt, dass Systeme von Beteiligten, die gegenüber einander ruhen („Inertialsysteme“), und die sich (deshalb) gegenüber (Mitgliedern von) anderen Inertialsystemen geradlinig gleichförmig bewegen, das grundlegende Thema der SRT sind.
    Aber auf dieser Grundlage lassen sich auch Beteiligte beschreiben und messen, die nie Mitglied eines Inertialsystems waren (z.B. „weil sie sich im Kreis bewegten“, oder „weil sie vibrierten“ usw.); es lassen Interval-Verhältnisse auch für Ereignisse auswerten, an denen jemand teilnahm, der „sich im Kreis bewegte“, oder der „vibrierte“, usw.

  21. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (#19, 20. Mai 2014 um 12:50):
    > Von einer Definition der Zeitdilatation mit “Intervalle zwischen Paaren von Ereignissen” habe ich nie etwas gehört, obwohl ich mich tagtäglich seit 10 Jahren mit der Speziellen Relativitätstheorie beschäftige.

    Von „Zeitdilatation“ ist ja nicht nur im Zusammenhang mit der SR die Rede. (Das dürfte auffallen, wenn man sich mit dem Hafele-Keating experiment näher beschäftigt; auch angesichts des dabei mit verbreiteten Schwachsinns.) Entsprechend allgemein kann und sollte auch formuliert werden „was Zeitdilatation bedeutet“. (Übrigens, wenn ich mich an meiner Formulierung aus #18 als Vorbild orientiere, dann … wäre es eher umständlich ausdrücken, „was Längenkontraktion bedeutet“.)

    > Sowohl die “Zeitdilatation” als auch die “Längenkontraktion” der Speziellen Relativitätstheorie wurden nicht gemessen, sondern werden ausschließlich mathematisch berechnet,

    „Zeitdilatation“-Werte (oft „1/γ“) genannt, werden aus gemessenen Geschwindigkeiten („\beta“-Werte) und weiteren geometrischen Beziehungen berechnet. Und wiederum benutzt, um z.B. „Lebensdauern“ verschiedener instabiler („Elementar“-)Teilchen miteinander zu vergleichen; oder „Stabilität“ von Uhren zu bewerten.

    > und zwar mit der Lorentztransformation.

    Koordinaten, und erst recht irgendwelche Transformationen zwischen Koordinaten, sind allenfalls Ausdruck einer nachträglichen Mathematisierung. Messwerte und die zugrundeliegende Physik bzw. Geometrie sind kooordinaten-frei.

    > die offizielle Lehrmeinung seit 100 Jahren ist, dass “die Zeit langsamer läuft” für bewegte Objekte, so daß sie langsamer altern.

    Diejenigen, die solchen Schwachsinn als Lehrmeinung verbreiten (wollen), sind offenbar die (pädagogischen) Gegner derjenigen, die die RT lehren (wollen), damit z.B. gemessen werden kann, ob verschiedene „Objekte“ mit gleichen Raten alterten, oder welches mit höherer und welches mit geringerer Rate alterte, insbesondere falls sie voneinander getrennt waren, und insbesondere falls sie nicht zueinander ruhten. (Mal schaun, wer zuerst ausstirbt.)

  22. Jocelyne Lopez

    Zitat Frank Wappler

    Von “Zeitdilatation” ist ja nicht nur im Zusammenhang mit der SR die Rede. (Das dürfte auffallen, wenn man sich mit dem Hafele-Keating experiment näher beschäftigt; auch angesichts des dabei mit verbreiteten Schwachsinns.)

    Von „Zeitdilatation“ ist grundsätzlich im Zusammenhang mit der Speziellen Relativitätstheorie die Rede: Sie ist mit ihrem Pendant „Längenkontraktion“ sogar die Kernaussage dieser Theorie seit 100 Jahren und festes Bestandsteil der offiziellen Lehrmeinung, die bis heute noch im öffentlichen Bildungssystem tradiert wird. Das Hafele-Keating Experiment gilt als experimentelle Nachprüfung und Bestätigung der „Zeitdilatation“ der Speziellen Relativitätstheorie, die heute noch im öffentlichen Bildung- und Forschungssystem anerkannt wird. Das leugnen zu wollen nützt nichts und lenkt nur von der vorgetragenen Thematik der Vorwürfe von Datenmanipulation ab.

    Zitat Walter Theimer:

    VI. Die vier verwendeten Atomuhren gingen nicht ganz gleich, was bei Atomuhren nicht ungewöhnlich ist. Die Autoren nahmen deshalb den Mittelwert. Vorsichtshalber halfen sie diesem Mittelwert ein wenig nach. Sie verstellten die Uhren während der Reise auf synchronen Gang. […] Diesen unerlaubten Eingriff verschwiegen die Autoren in ihren beiden Zeitschriftenberichten. Erst auf einer anschließenden Tagung in Rolla, Missouri, gaben sie den Eingriff zu und begründeten ihn mit dem Streben nach größerer Genauigkeit. Sie räumten ein, daß hier eine Fehlerquelle liegen konnte.

    Zitat G.O. Mueller:

    Kelly zitiert aus einem internen Bericht der Marine der USA von 1971, verfaßt von Hafele, zitiert als “USNO, Hafele, 1971? über das Experiment des Atomuhrentransports von Hafele-Keating zwei distanzierende Aussagen:

    (1) “Most people (including myself) would be reluctant to agree that the time gained by any one of these clocks is indicative of anything.”

    (2) “The difference between theory and measurement is disturbing.”

    Diese Aussagen des einen der beiden Experimentatoren über das Ergebnis ihres eigenen Experiments sind überhaupt erst durch Kellys Veröffentlichung 1996 bekanntgeworden und erst durch den italienischen Internetbeitrag von U. Bartocci (L’esperimento di Michelson-Morley ha dato davvero un risultato nullo? – Did Michelson-Morley experiment really give a null result?) allgemein zugänglich geworden: http://www.cartesio-episteme.net/mich.html.

    Es handelt sich nicht um das Zugeständnis durch Hafele und Keating von möglichen „Fehlerquellen“ bei der Sammlung und Auswertung der Daten, sondern um das diplomatisch ausgedrückte Zugeständnis einer handfesten Datenmanipulation. Die Daten wurden komplett frisiert.

    Man braucht keinen Experte zu sein und auch nicht einmal einen fachlichen Prüfungsausschuß zu bestellen um es zu erkennen:

    – wenn man Atomuhren auf eine Rundreise schickt, geschüttelt, gerüttelt, gedreht, beschleunigt und gebremst,

    – wenn man dabei feststellt, dass sie wie üblich nicht stabil gelaufen sind, sondern sich im Gegenteil erherblich verstellt haben, und zwar sowohl langsamer als auch schneller gelaufen sind,

    – wenn man die angezeigten Werte blind bis zum Faktor 10 manuell „korrigiert“

    – wenn man die korrigierten Werte auch mittelt

    und wenn man dabei verkündet, dass eine Theorie, die eine geradlinige, gleichförmige Bewegung zugrunde legt, auf Milliardste einer Sekunde bestätigt wurde, handelt es sich nicht um mögliche „Fehlerquellen“, es handelt sich um grobes Frisieren von Daten, um wissenschaftlichen Betrug, um Scharlatanerie und Bauerfängerei auf Kosten der Steuerzahler. Man braucht nicht einmal einen unabhängigen Prüfungsausschuß zu bestellen, das kann sogar jeder Physiklaie aus der breiten Öffentlichkeit selbst erkennen, das kann sogar die Bundesministerin Johanna Wanka als Physiklaie selbst erkennen. Deshalb will sie auch hier unbedingt schweigen. Jedes Wort, das man zur Verteidigung der Gültigkeit und Wissenschaftlichkeit dieses Experiments äußerst, kann nur als Verteidigung eines institutionalisierten Betrugssystems erkannt werden.

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  23. Frank Wappler

    Jocelyne Lopez schrieb (22. Mai 2014 um 07:04):
    > – wenn man Atomuhren auf eine Rundreise schickt […]
    > – wenn man dabei feststellt, dass sie [nicht …] wie üblich […] stabil gelaufen sind, sondern sich im Gegenteil erheblich verstellt haben

    Es wäre zu untersuchen, was denn „das Übliche“ gewesen wäre, und mit welchen („Korrektur“-)Maßnahmen das eventuell verbunden war.

    Da aber bei Experimenten „der Rahmen des Üblichen“ i.A. sowieso verlassen wird, ist es eben gescheiter, sich von vornherein nicht „am Üblichen“ zu orientieren, sondern „am Nachvollziehbaren“.

    > und wenn man dabei verkündet, dass eine Theorie […] bestätigt wurde,

    Dann ist man schon längst auf den Selbstbetrug hereingefallen, eine Theorie (d.h. ein System aus Axiomen, Definitionen, Methodik, logischen Konsequenzen) „experimentell testen“ zu wollen.

    (Und falls man das nicht mit dem eigenen Gewissen vermeidet, kann einem ja vielleicht ein Prüfungsausschuss auf die Sprünge helfen …)

    p.s.
    > Von “Zeitdilatation” ist grundsätzlich im Zusammenhang mit der Speziellen Relativitätstheorie die Rede

    Grundsätzlich wohl, aber nicht ausschließlich; und deshalb nicht von “Zeitdilatation” in allgemeiner, umfassender Bedeutung.

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