Erinnerung an Prof. Dr. Wolfgang Sandner, Bundesministerium für Bildung und Forschung

von Jocelyne Lopez  

Unter Bezug auf meine bis jetzt unbeantwortete Anfrage vom 18.10.10 habe ich am 17.12.10 folgende Erinnerung an Prof. Dr. Wolfgang Sandner, Kurator für Welt-der-Physik/Bundesministerium für Bildung und Forschung und Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, per E-Mail geschickt:  

 

 

 

Von Jocelyne Lopez
An Prof. Dr. Wolfgang Sandner
Datum: 17.12.10
Betr.: Bitte um Prüfung wegen Hafele-Keating-Experiment
 

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Sandner,  

Ich erlaube mir, an meine E-Mail vom 18.10.10 zu erinnern, in der ich Sie als Kurator für Welt-der-Physik / Bundesministerium für Bildung und Forschung und als Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gebeten habe, eine Prüfung des umstrittenen Experiments von Hafele und Keating zu veranlassen – siehe hier eine Veröffentlichung meiner Anfrage im Internet.  

Wie Sie wissen, werden international seit 1972 nachhaltige Einwände vorgebracht über die Methodologie des Experiments und die Auswertung der Messergebnisse, sowie auch Vorwürfe der Manipulation durch unzulässige Nachjustierungen der Uhren durch die Experimentatoren.  

Vorwürfe der Datenmanipulation werden zum Beispiel von dem irischen Autor A. G. Kelly erhoben, der angeblich die Originaldaten des Experiments aus einer nicht genannten Quelle erhalten hat und sie in einer Abhandlung mit dem Titel “Hafele & Keating tests: did they prove anything?” veröffentlicht hat: Sie weichen nämlich erheblich von den seinerzeit offiziell veröffentlichen Daten ab. Dieser Aufsatz von A.G. Kelly mit den „richtigen” Originaldaten ist schon seit mehreren Jahren im Internet der breiten Öffentlichkeit zugänglich, siehe zum Beispiel: http://www.cartesio-episteme.net/H&KPaper.htm  

Durch diese Umstände entsteht eine sehr fragwürdige und bedenkliche Situation, die im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der Physik m.E. nicht vertretbar ist und unbedingt einer Klärung bedarf.  

Aus diesem Grunde erlaube ich mir noch einmal zu fragen, ob die DPG durch ihre internationalen Kontakte eine Bestätigung einholen kann, daß die von A.G. Kelly mitgeteilten Daten korrekt sind – sollte es diese Bestätigung nicht geben, sollte es möglich und berechtigt sein, die Originaldaten dieses Experiments zu erbitten.  

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Deutsche Physikalische Gesellschaft einen Fall von Manipulation und Unredlichkeit in der Physik bewusst decken möchte, was jedoch naheliegend wäre, wenn sie weiterhin untätig bliebe und weiterhin keine Prüfung dieses Falls veranlassen würde.  

Vor diesem Hintergrund verweise ich zum Beispiel auf eine Analyse aus den Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, die die Verantwortung der Wissenschaftler und des Staates bei der Beachtung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis darlegt (Band 65, Berichte und Diskussionen auf der Tagung der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtlehrer in Frankfurt am Main vom 5. bis 8 Oktober 2005, Zweiter Beratungsgegenstand „Grund und Grenzen der Wissenschaftsfreiheit“, VI. Wissenschaft und Moral, Seite 137, Verlag De Gruyter Recht, Berlin): Was sagen die Jura-Experten zur rechtlichen Untersuchung von „Lug und Trug in den Wissenschaften“?  

Für einen Zwischenbescheid über den Stand der Bearbeitung meiner Anfrage wäre ich dankbar.  

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez  


Kopie an
:  

Prof. Dr. Metin Tolan, Mitglied des Welt-der-Physik-Lenkungsausschuß für die DPG / Vorstandsmitglied Öffentlichkeitsarbeit der DPG – tolan@physik.uni-dortmund.de  

Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung – annette.schavan@bmbf.bund.de  

  

In diesem Zusammenhang verweisen wir auch auf folgende Blog-Einträge:  

Helmut Hille: Prof. Wolfgang Sandner, können Sie noch ruhig schlafen, wenn Sie nichts gegen Volksverdummung unternehmen?  

Harald Maurer: Das Hafele-Keating-Experiment kann als glatter Betrug ausgelegt werden  

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