Diskussionsforum von Christoph von Mettenheim zu: Albert Einstein oder Der Irrtum eines Jahrhunderts
Diskussionsforum zu:
Albert Einstein oder Der Irrtum eines Jahrhunderts
Christoph von Mettenheim
Die Forschungsgruppe G.O. Mueller berichtet in der Ergänzung des Kapitels 4 ihrer Dokumentation über das Diskussionsforum von Christoph von Mettenheim:
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In diesem Forum stellt der Autor Chr. v. Mettenheim sein Buch „Albert Einstein oder Der Irrtum eines Jahrhunderts“ zur Diskussion.
Ausgangspunkte sind Mettenheims Darstellung „Einsteins Rechenfehler“ auf seiner Homepage und Löschungen von kritischen Beiträgen im Internetforum „Einsteinjahr.de – Gästebuch zum Einstein-Jahr 2005“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Mettenheim fordert mehrere Institute von Universitäten zur Stellungnahme auf.
Das BMBF hatte vom Max Planck Institut für Gravitationsphysik (MPI, Potsdam) eine fachliche Stellungnahme zu Mettenheims Kritik angefordert. Das BMBF hatte die erbetene Stellungnahme von Dr. Markus Pössel erhalten und sie an Mettenheim weitergeleitet. Darin gibt Pössel zu, daß der kritisierte Widerspruch zwischen zwei Gleichungen Albert Einsteins tatsächlich besteht. Dieser Widerspruch sei Albert Einstein bekannt gewesen und habe keine Bedeutung, da eine der Gleichungen nur für synchron laufende Uhren gelte.
Aus der Antwort von Mettenheim auf die Stellungnahme des MPI, mit „Kopien an: DPG, Phys. Blätter, BMBF, u. a.„.
„1. Das Albert Einstein Institut (Dr. Pössel) bestätigt ausdrücklich, daß die Gleichung (1) und die Gleichungen (2) und (3) einander widersprechen. Darin unterscheidet sich seine Stellungnahme wohltuend von einer Korrespondenz, die ich 1999 mit der Redaktion Physikalische Blätter, dem offiziellen Organ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, geführt habe und in der diese (Dr. Jorda) schon das Bestehen des Widerspruchs geleugnet hat. Mit dieser Begründung hat Dr. Jorda seinerzeit die Veröffentlichung eines von mir eingereichten Skripts Über die mathematische Ableitung der Speziellen Relativitätstheorie abgelehnt. Wenn das AEI (Dr. Pössel) jetzt den Widerspruch bestätigt, ist das erfreulich, wirft aber zunächst eine andere Frage auf:
Wie ist es möglich, daß man in führenden Institutionen der theoretischen Physik selbst in einfachsten Fragen der Mathematik verschiedener Meinung ist, daß aber zu den Grundlagen der Relativitätstheorie trotzdem keine kritischen Veröffentlichungen zugelassen werden?“
Der vom MPI zugegebene Widerspruch zwischen den Gleichungen soll – nach MPI – dem Autor Albert Einstein bekannt gewesen sein. Dann müßte, so v. Mettenheim, Einstein „eine bewußte Täuschung begangen haben, was ich für ausgeschlosssen halte.“ Denn wenn jemand weiß, daß sich Gleichungen widersprechen und trotzdem aus diesen Gleichungen Schlußfolgerungen zieht, ohne den Leser auf die Widersprüche hinzuweisen, so hätte er damit „ein selbstverständliches Gebot wissenschaftlicher Redlichkeit“ verletzt.
Aber auch eine Kenntnis des Widerspruchs würde an der Tatsache des Widerspruchs nichts ändern. „Es würde sich also weiterhin die Frage stellen, ob aus einem System von Gleichungen, die einen Widerspruch enthalten, eine korrekte Schlußfolgerung abgeleitet werden kann. Ein anerkanntes Theorem der Mathematik besagt, daß aus einem solchen System einander widersprechender Gleichungen jede beliebige Folgerung abgeleitet werden kann. Danach wäre die Lorentz-Transformation beliebig und die Spezielle Relativitätstheorie somit ohne empirischen Gehalt.“
Die MPI-Stellungnahme ist auf die ausführliche Begründung Mettenheims nicht eingegangen: „Vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert Einstein Institut) hätte ich erwartet, daß dessen wissenschaftliche Mitarbeiter sich mit solchen Argumenten sachlich auseinandersetzen und gegenüber dem Bundesministerium für Bildung und Forschung nicht leichtfertig eine falsche Stellungnahme abgeben.“
– „Nochmals: Antwort auf Max-Planck-Institut“ Autor v. Mettenheim präzisiert und ergänzt seine erste Antwort auf die MPI-Stellungnahme. „Bericht – ein Jahr nach Eröffnung des Forums„
– „Entwicklung seit Öffnung des Forums“ – Wiedergabe des gesamten Schriftwechsels des Autors mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Max Planck-Institut für Gravitationsphysik (Potsdam), mit 17 Dokumenten in chronologischer Folge. Schließt mit einer „persönlichen Bitte„:
„Ich selbst kann in den Äußerungen von Herrn Dr. Pössel weder wissenschaftliches Niveau noch ernsthafte Diskussionsbereitschaft erkennen. Ich bin also der Ansicht, daß die Zusage, die das Ministerium mir im Schreiben vom 7. 6. 2005 (Dokument Nr. 1) gegeben hat, um die einseitige Beseitigung der Einträge auf der Einsteinjahr-Seite zu rechtfertigen, bisher nicht eingehalten wurde. Mich würde interessieren, ob diese Beurteilung von anderen Lesern geteilt wird oder ob sie persönlicher Voreingenommenheit entspringt.“
Der Autor Christoph von Mettenheim beeindruckt besonders durch folgende Aspekte seines Werkes und die darauf erhaltenen Reaktionen, die sein Diskussionsforum bestimmen:
(1) die Langfristigkeit seiner kritischen Bemühungen;
(2) sein ständiges Bemühen um eine offene Diskussion mit der akademischen Physik;
(3) das hartnäckige Schweigen der akademischen Physik durch Verweigerung jeglicher Stellungnahmen;
(4) die politische Legitimierung und Verstärkung dieses Schweigens durch Zensurmaßnahmen des Bundesministeriums auf dessen Internet-Forum zum „Einsteinjahr“;
(5) die billigen Tricks aus dem MPI, als es Mettenheim gelungen ist, vom BMBF eine Begründung für seine Zensurmaßnahmen herauszulocken. – Mettenheim berichtet, daß sein Buch von 1998 (Popper versus Einstein) aus einem Aufsatz nur deshalb entstand, weil alle Redaktionen den Aufsatz abgelehnt haben, was ihn zu Ergänzungen veranlaßte. Seine jahrelangen Bemühungen um eine Diskussion seiner Kritik blieben erfolglos: eine deutliche Parallele zu Herbert Dingle in Großbritannien.
Als er endlich eine Stellungnahme erwirkt, muß er sich von Pössel sagen lassen (Dokument Nr. 16): „Mein Rat waere: Heuern Sie einen aufgeweckten Physikstudenten etwa ab dem 4. Semester aus einer nahegelegenen Universitaet an, der einen Nebenjob sucht, und lassen Sie sich die Grundlagen der Speziellen Relativitaetstheorie noch einmal systematisch erklaeren.“
– Von den zum Disput eingeladenen akademischen Instituten soll keines reagiert haben.
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Siehe auch in diesem Blog:
Bundesministerium löscht Kritik auf der “Einsteinjahr”-Webseite
ALBERT EINSTEIN oder Der Irrtum eines Jahrhunderts
Christoph von Mettenheim: Einsteins Rechenfehler
- 26. Mai 2012
- Artikel
26. Mai 2012 um 09:22
Auch Herr von Mettenheim wurde von mir schon vor Jahren auf die wissenschaftshistorischen Umstände der Relativitätstheoriegenese hingewiesen, und insbesondere auf die Involviertheit des Mathematikers Ferdinand Lindemann. Sobald man diesen und seine historisch plausible Rolle einbezieht, löst sich das Rätsel um Einstein und die Relativitätstheorie auf, und geht in die Gestalt Ferdinand Lindemann und deren ideologischen Konflikt mit Max Planck über.
Herrn v. Mettenheims Antwort auf mein damaliges Schreiben bleibe, zu seinem eigenen Schutz, hier unerwähnt.