Brief an Max Planck

von Wilhelm Wien

[Brief an Max Planck]: 25.9.1925
Wilhelm Wien

In: Hermann, Armin: Das goldene Zeitalter der dt. Physik u. die Emotionen der Physiker. In: Physikalische Blätter. 51. 1995, Nr. 7/8, S. 613-619.

Die Forschungsgruppe G.O. Mueller referiert in der Ergänzung des Kapitels 4 ihrer Dokumentation diesen Brief von Wilhelm Wien:

Zitat aus dem Brief W. K. Wiens an Max Planck (A. Hermann, S. 618) zum Thema der Ergebnisse von D. C. Miller 1925: „Wenn ein gewissenhafter Beobachter sich viele Jahre abmüht, mit größter Sorgfalt nach einem lange gesuchten Effekt Ausschau zu halten und diesen … findet, so sehe ich nicht ein, weshalb man ihn anzweifeln soll.

Hermann zitiert diese Stellungnahme als Beleg für die Emotionalität des Physikers Wien: „Nicht minder emotional reagierte Wilhelm Wien in der Frage der angeblichen Widerlegung der Speziellen Relativitätstheorie. Der amerikanische Physiker Dayton C. Miller behauptete, mit seinen Versuchen einen Ätherwind nachgewiesen zu haben.“ – Hermann zitiert zwei weitere Stellungnahmen zu D. C. Millers Ergebnissen.

(1) Max Planck: „Unmöglich ist ja schließlich nichts in dieser rätselvollen Welt. Aber einen gewissen Glauben an eine für uns faßbare Harmonie ihrer Gesetze habe ich mir doch bewahrt.“

(2) Albert Einstein „lachte nur und sagte: „Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht.““ – Der Glaube an Harmonie und der Glaube an die Nicht-Boshaftigkeit des Herrgotts und besonders das Lachen eines Physikers scheinen für Hermann überlegene rationale physikalische Argumente zu sein.

 

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Siehe auch vom Autor in diesem Blog: Aus der Welt der Wissenschaft

 

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