The Golem: what you should know about science

von Harry M. Collins    

The Golem: what you should know about science
Harry Collins
  
Trevor Pinch. 2.ed. – Cambridge: Univ. Pr. 1998. 192 S.
1. ed. 1993. – Canto ed. 1994; repr. 1995, 1996.
    

Die Forschungsgruppe G.O. Mueller referiert stichworthaltig in ihrer Dokumentation Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie (Textversion 2.1 – Juni 2004) diese Arbeit von Harry Collins:

 
Pref. to 2. ed. (S. XIII-XIV): Das Kapitel über die Relativitätstheorie hat eine lange Debatte ausgelöst, u.a. mit einer dreitägigen Arbeitstagung. Die Ergebnisse der Kritik wurden in die 2. ed. aufgenommen: „The main text has probably changed less than our scientist critics would have liked.“   

– Neu in der 2. ed. ist ein Nachwort (S. 151-180): „Afterword: Golem and the scientists.“ Es referiert die Aufnahme der 1. ed. und behandelt überwiegend die Auseinandersetzung über die Relativitätstheorie.    

– Kap. 2: Two experiments that ‘proved’ the theory of relativity (S. 27-55). Analysiert die Quellenlage und die Berichterstattung über den Michelson-Morley-Versuchs 
(S. 29-43) und die Lichtablenkung im Gravitationsfeld der Sonne (S. 43-52); Schlußfolgerungen aus beiden Analysen (S. 52-55). Die Anführungsstriche für ‘proved’ signalisieren die Stoßrichtung.    

– Für die Aussagekraft des Michelson-Morley-Versuchs  muß der Versuch notwendigerweise an verschiedenen Stellen der Erdbahn (Jahreszeiten) durchgeführt werden (S. 33): diese Wiederholung unterblieb jedoch (S. 37; 156).    

– Berichtet die Michelson-Morley-Versuch- Ergebnisse von 1881, 1887, Morley/Miller 1905, Miller 1924, Michelson 1930 und Millers Bericht 1933. (S. 36-42). Nur die negativen Ergebnisse für den Ätherwind wurden als Bestätigung der Theorie gewertet und zum Mythos aufgewertet; anderslautende Ergebnisse wurden als Fehler abgetan oder verleugnet: auch Millers positives Ergebnis, „the outcome of the best experiment yet completed, perhaps the only one which could truly be said to have tested what it was meant to test“ (S. 42).    

– Während Eddingtons Beobachtungsergebnisse der Sonnenfinsternis 1919 seither als größte Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie behauptet werden (z.B. P.C.W. Davies 1977: „triumphantly verified“), stellen Collins/ Pinch zu Eddingstons Ergebnissen fest: „As we shall see, they were very inexact and some of them conflicted with others. When he chose which observations to count as data, and which to count as ‘noise’, that is, when he chose which to keep and which to discard, Eddington had Einstein’s prediction very much in mind. Therefore Eddington could only claim to have confirmed Einstein because he used Einstein’s derivation in deciding what his observations really were, while Einstein’s derivations only became accepted because Eddington’s observation seemed to confirm them. […] Observation and prediction were linked in a circle of mutual confirmation …“ (S.45). Beschreiben detailliert die technischen Bedingungen der Beobachtungen 1919 und analysieren die offiziellen Interpretationen. (S. 46-52).    

– Fazit: die Ergebnisse sind nicht so zustande gekommen, wie offiziell behauptet wird, und beweisen nicht, was sie angeblich beweisen sollen (S. 52-55).     

Eine derart unvoreingenommene und respektlose Behandlung der Theorie kann sich von den großen Universitätsverlagen der angelsächsischen Länder heute nur noch die Cambridge Univ. Pr. leisten: offensichtlich ist sie noch nicht unter die Fuchtel der Relativisten geraten. Erstaunlich ist die Dokumentation über die Mittel der sozialen Durchsetzung der Theorie. Plancks und aller Relativisten einzige Hoffnung, die Kritiker mögen allmählich aussterben, ist zum Sterben verurteilt!   

– Das „ Afterword“ ist Zeile für Zeile von größter Aussagekraft und Explosivität und wurde deshalb hier nicht eigens referiert: man muß es ganz lesen.     

– Eine großartige Leistung der Autoren und des Verlages. Da sie weiterhin in ihren Berufen tätig sein wollen, machen sie nur knapp vor dem Lügensystem halt; beteuern sogar, daß sie die Theorie gar nicht kritisieren wollen!    

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Eine Antwort zu “The Golem: what you should know about science”

  1. Peter Rösch

    Das besprochene Buch heißt auf Deutsch “Der Golem der Forschung”. Hinsichtlich der Qualität habe ich eine G.O.Mueller diametral entgegengesetzte Meinung. Kritisiert wird (in der typisch angelsächsischen Populärgeschwätzigkeit) – hier ein bißchen, dort ein bißchen – die Historiendarstellung der Relativitätstheorie, aber nur um dem Leser gegenüber umso überzeugender verkünden zu können: Die Darstellungen sind manchmal ein bißchen fehlerhaft, aber die Relativitätstheorie selbst natürlich nicht! In den Augen des unbedarften Lesers bewirkt dieses Bauernopfer also in Wahrheit einen psychologischen Potenzierungsschlag für die Richtigkeit der Relativitätstheorie!
    G.O.Mueller hat wahrscheinlich gar nicht verstanden, daß hier eines der typisch (lügen-)systemstabilisierenden Werke vorliegt. Dabei hätte es ihn stutzig machen müssen, daß es mit diversen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet wurde.
    Es wird Zeit, aufzuwachen und dem Urbetrug der ganzen Angelegenheit auf den Grund zu gehen – finden Sie nicht, Herr G.O.Mueller?

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