Die Masse-Energie-Beziehung E = mc² soll (1) eine Erkenntnis Albert Einsteins im Rahmen der SRT sein und (2) nur relativistisch zu deuten sein

von G.O. Mueller

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
K: Masse-Energie-Beziehung / Fehler Nr. 2 (English Version…):

Die Masse-Energie-Beziehung E = mc² soll (1) eine Erkenntnis Albert Einsteins im Rahmen der SRT sein und (2) nur relativistisch zu deuten sein

Beide Behauptungen sind leicht zu widerlegen, wie die kritische Literatur unwidersprochen nachgewiesen hat. Da die Behandlung der Masse-Energie-Beziehung in der Literatur überwiegend komplex erfolgt, also die „Geschwindigkeitsabhängigkeit“
und die „Umwandlung“ und die vor-relativistischen Entdeckungen im Zusammenhang behandelt werden, sind mehrere Gesichtspunkte bereits auch in den Darstellungen zu den Fehlern J 1, J 2 und K 1 angesprochen worden.

Ives 1952 hat nachgewiesen, daß die von Albert Einstein 1905 (Trägheit eines Körpers) gewählte Ableitung von E = mc² logisch falsch ist, weil sie auf einem Zirkelschluß beruht, das zu Beweisende also schon voraussetzt.

Jammer 1964 (S. 190-193) referiert Ives und bestätigt (S. 190-191): „Tatsächlich war das, was der Laie als ‚die berühmteste mathematische Formel in der Wissenschaft“ kennt, nur das Ergebnis einer ‚petitio principii‘, also eine Schlußfolgerung, die darauf beruht, daß sie die Behauptung bereits als erwiesen annimmt.“

Die Beziehung zwischen Masse und Energie (oder: Materie und Energie) hat nach übereinstimmenden Stellungnahmen verschiedener Autoren nichts Relativistisches: Heisenberg 1981 (erstmals: 1959); Galeczki / Marquard 1997 (S. 145-158) behandeln die Masse-Energie-Beziehung, schicken jedoch die Behandlung der Masse-Geschwindigkeitsbeziehung voraus (S. 133-145). – Theimer 1977 (S. 78-105): behandelt ausführlich (S. 84-92) die historische Entwicklung: Thomson 1881, Wien 1900, Poincaré 1900 u. 1904, Kaufmann 1901-1905, Hasenöhrl 1904 u. 1905, Zahn u. Spees 1938, Faragó u. Jánossy 1957. – Gut 1981 (S. 66-90) liefert eine vorzügliche sorgfältige Studie der ca. 6 verschiedenen Herleitungen samt ihren Fehlern.

Jammer 1964 (vgl. obiges Zitat) war die Feststellung des logischen Fehlers von Albert Einstein in seiner Ableitung der berühmten Formel derart peinlich, daß er nach dem obigen Zitat unmittelbar fortfährt (S. 191): „Diese Feststellung mindert natürlich nicht im geringsten die Bedeutung von Einsteins Beitrag zu dem Problem …“ Bei Relativisten darf Albert Einstein machen, was er will: es ist immer gut und bedeutend.

Auch Jammers Eröffnung des betreffenden Absatzes kann man erst nach der vollständigen Lektüre richtig würdigen; Jammer schreibt: „Es ist ein merkwürdiger Zufall in der Geschichte des menschlichen Denkens, daß Einsteins eigene Ableitung … logisch nicht einwandfrei war.“ Jammer hätte sich im vorliegenden Fehlerkatalog zu Albert Einsteins Theorien davon überzeugen können, daß der Zirkelschluß hier kein merkwürdiger Zufall, sondern ein merkwürdig durchgehendes Stilmerkmal der beiden Einsteinschen Theorien ist, und insofern vielleicht tatsächlich etwas Besonderes in „der Geschichte des menschlichen Denkens„.

Man kann die Wahrheit gar nicht so oft wiederholen, wie die Propaganda der Relativisten immer wieder ihre Irreführungen verbreitet: Die kritische Literatur weist eindeutig nach: die Masse-Energie-Beziehung E = mc² wurde lange vor Einstein und ohne die Annahmen seiner Relativistik gefunden, ist daher unabhängig von der Speziellen Relativitätstheorie und benötigt als absoluter Effekt eine eigene, nicht-relativistische Interpretation.

Die aus einer Kernspaltung freigesetzte Energie (Atombombe, Atomkraftwerk) ist nicht mehr davon abhängig, welcher Beobachter in welchem Inertialsystem die Kernspaltung veranstaltet, und welcher Beobachter in welchem anderen Inertialsystem sie beobachtet und wie sich ihre Beobachtungen unterscheiden, sondern nur von den freiwerdenden Bindungskräften im Atom, die als elektromagnetische Strahlung entweichen, wodurch die Lichtgeschwindigkeit c in die Formel gelangt. Nach der Spaltung der Atomkerne ergibt sich für die Rückstände ein Massendefekt, der auch nicht von irgendwelchen Beobachtern in irgendwelchen Inertialsystemen abhängt.

Zur bereitwilligen und gutgläubigen Akzeptanz der Propaganda beim breiten Fachpublikum wird hier das Vorkommen der Lichtgeschwindigkeit c beigetragen haben, weil die Relativisten gern alles „c“ Betreffende für „relativistisch“ ausgeben, als ob Albert Einstein und die Relativisten die Lichtgeschwindigkeit gepachtet hätten.

Zur richtigen Bewertung des Zirkelschlusses ist daran zu erinnern, daß ein damit angeblich Bewiesenes nicht automatisch falsch sein muß – es ist durch den Zirkelschluß nur nicht bewiesen, kann also durchaus richtig sein, wenn ein anderer und korrekter Beweisgang gefunden wird, der für E = mc² mehrfach und auch auf klassische Weise gefunden wurde.

Albert Einstein hat im Rahmen seiner Speziellen Relativitätstheorie niemals die Gewinnung von Energie aus Atomkernen vorausgesagt. Die Kernspaltung ist das Ergebnis empirischer Forschung, die sich unabhängig von der Relativitätstheorie entwickelte. Rutherford, dem die erste Kernumwandlung gelang, lehnte die Relativitätstheorie ab. Vgl. Theimer 1977 (S. 97).

Einstein, Albert: Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energiegehalt abhängig? In: Annalen der Physik. 18. 1905. S. 639-641. Abdruck in: Albert Einsteins Relativitätstheorie. Hrsg.: K. v. Meyenn. 1990. S. 156-159. – Corbino, O. M.: La massa dell’energia / O. M. Corbino. – In: Nuovo cimento. Anno 56. Ser. 5, Vol. 20. 1910, 2. sem., fasc. 11/12, S. 462-469. – Ives, Herbert Eugene: Derivation of the mass-energy relation. In: Journal of the Optical Society of America. 42. 1952, S. 540-543. Abdruck in: The Einstein myth and the Ives papers. 1979, S. 182-185; Ergänzungen: S. 186-187. – Jammer, Max: Der Begriff der Masse in der Physik / aus d. Engl. übers. v. Hans Hartmann. Darmstadt 1964. 248 S. – Faragó, P. S.: Review of the experimental evidence for the law of variation of the electron mass with velocity / P. S. Faragó, L. Jánossy. In: Nuovo cimento. Ser. 10, Vol. 5. 1957, Nr. 6, S. 1411-1436. – Heisenberg, Werner: Physik und Philosophie. Originalausg. 83.-86. Tsd. Frankfurt a. M. (usw.): Ullstein, 1981. 196 S. (Ullstein Buch. 35132.) Frühere Ausgabe 1971. – Theimer 1977, S. 78-105. – Gut, Bernardo Juan: Immanent-logische Kritik der Relativitätstheorie. Oberwil b. Zug: Kugler, 1981. 151 S. – Galeczki / Marquardt 1997, S. 133-158.

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2 Antworten zu “Die Masse-Energie-Beziehung E = mc² soll (1) eine Erkenntnis Albert Einsteins im Rahmen der SRT sein und (2) nur relativistisch zu deuten sein”

  1. Peter Rösch

    Ich empfehle die kurze Herleitung aus der altbekannten mediengebundenen Wellengeschwindigkeit, formelmäßig c = sqr(p/D), wobei p = Druck im Medium, D = Dichte des Mediums. Mit V = betrachteter Volumenbereich ergibt sich nach der Elementarphysik

    c = sqr(p/D) = sqr(p*V/D*V) = sqr(E/m) ; c² = E/m ; E = m*c².

    Fertig.

  2. Bernhardt B. Husen

    Oder aber:

    Jede Masse hat eine Oberflächen-Orbitgeschwindigkeit Vo, die Gravitationsenergie dieser Masse ist jetzt Eg=Vo^2*m umd im Falle der Lichtgeschwindigkeit (Kollaps der Grenzmasse) ganz natürlich Eg=mc^2, weil die Gravitationsenergie aber negativ ist muss die Oberflächen-Orbitgeschwindigkeit imaginär sein ! Alles Newton…

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