Ratlos vor der Großen Mauer
von Josef Lutz
Ratlos vor der Großen Mauer
Das Scheitern der Urknall-Theorie
Josef Lutz – Wolf-Dieter Rochlitz – Dr. Gert Balzer-Jöllenbeck
Verlag Neuer Weg – 3. Auflage Sept. 1994
ISBN 3-88021-213-9
Aus dem rückseitigen Buchumschlag:
Josef Lutz, Diplomphysiker aus Nürnberg, befasst sich seit mehreren Jahren mit den Ergebnissen der modernen Astronomie und ihrer weltanschaulichen Interpretation.
Jahrzehntelang galt die Urknall-Theorie als fester Teil der Wissenschaft. Wer sich dagegen wandte, wurde als „nicht ernstzunehmenden” abgekanzelt. Dabei enthielt diese Theorie von Beginn an eine unwissenschaftliche Sichtweise über den Anfang des Universums. Was war davor? Was ist die Ursache?
Aber immer mehr Erscheinungen kann die Urknall-Theorie nicht erklären. Im Herbst 1989 wurde mit der Großen Mauer eine so große zusammenhängende Struktur von Galaxien entdeckt, dass diese mit einem Urknall nicht zu vereinbaren ist. Neue Beweise folgten…
Während ein Teil der Wissenschaftler heute von Urknall abrückt, greifen manche zu willkürlichen Konstruktionen, um die überholte Theorie zu verteidigen. Gehen wir besser vorurteilsfrei, objektiv an die unabhängig von uns existierenden Bewegungen im Weltall heran…
Vorwort zur 3. Auflage
Seit Erscheinen der 1. Auflage haben die kritischen Stimmen gegen die Urknall-Theorie zugenommen. „Die Theorie vom Urknall hat nur einen unangenehmen Fehler: Sie stimmt mit einer zunehmenden Zahl von Beobachtungen nicht überein und ist daher nach rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten wahrscheinlich falsch. Entsprechende Indizien gibt es seit vielen Jahren, doch in den Medien tauchten sie nicht auf. Erst seit kurzem geben die wissenschaftlichen Fachblätter ihre Taktik auf, kritische Anmerkungen in Zweifel zu ziehen und ihre Veröffentlichung abzulehnen“2, schreibt Dr. Ernst Peter Fischer, Dozent an der Universität Konstanz.
Aber diese wissenschaftlichen englischsprachigen Zeitschriften sind nur wenigen zugänglich, und populärwissenschaftliche Fernsehsendungen täuschen zumeist noch heile Verhältnisse vor. Um so wichtiger ist, daß es uns mit diesem Buch gelungen ist, in verständlicher Form diese Beobachtungen der Astronomen darzulegen. Ohne eine Vorbildung vorauszusetzen, wird der Leser instandgesetzt, sich sein eigenes Urteil zu bilden.
Im Mai 1992 wurde die sehr schwache Struktur in der kosmischen Hintergrundstrahlung, wie sie der COBE-Satellit3 gefunden hat, als Bestätigung der Urknall-Theorie herausgestellt. Der amerikanische Physiker Joel Primack sprach gar davon, daß die „Handschrift Gottes“ im Universum gefunden wurde. Die Ungleichmäßigkeiten – um ein hunderttausendstel Grad – sind aber viel zu schwach, solche minimale Ungleichmäßigkeit muß eigentlich als höchste Gleichmäßigkeit angesehen werden. Inzwischen stellt sich heraus: Zur Erklärung der großen Strukturen im Universum sind sie um den Faktor 1 000 zu klein4. Um am Urknall festzuhalten, müssen eine Reihe zusätzlicher Annahmen gemacht werden, neue Arten „dunkler Materie“ erfunden werden usw.
Charakteristisch für die Kosmologen, die am Urknall festhalten, ist, daß sie immer mehr zusätzliche komplizierte Dinge einführen, anderes widerrufen müssen, um ihre Theorie den Beobachtungen anzupassen oder Widersprüche darin zu umgehen. Die Situation erinnert heute manchen an die mittelalterlichen Epizykel. Damals mußten die Planeten komplizierte Schleifenbahnen durchlaufen, um die Bewegung ins geozentrische Weltbild zu pressen – bis Kopernikus das antike Weltbild zerschlug.
Im Gegensatz dazu wurden die Auffassungen unseres Buchs durch die zwischenzeitlichen Entdeckungen der Astronomen bestätigt. Inzwischen wurde von der Südhalbkugel der Erde aus eine zweite „Große Mauer“ gefunden5 – noch eine Struktur, viel zu groß, um sich ins Urknall-Bild einzwängen zu lassen. Die Auseinandersetzung wird sich beleben. Wir sind dabei nicht veranlaßt, irgend etwas an unseren Ausführungen in den ersten Auflagen zu ändern. Wir werden mit Vergnügen die weiteren Bemühungen der Urknall-Kosmologen verfolgen, ihre Theorien mit immer neuen „Epizykeln“ nachzubessern und zu retten, was auf die Dauer doch nicht zu retten ist.
Juni 1994
Die Autoren
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Siehe auch: Die Offene Akademie
- 20. Juli 2011
- Artikel