Offener Brief von Ekkehard Friebe an Prof. Hermann Nicolai

von Ekkehard Friebe

Offener Brief an Prof. Dr. Hermann Nicolai, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut in Potsdam – 16. 07. 2011

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Nicolai,

als langjährigen Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft habe ich aus dem „Physik Journal“ 4 (2005, Nr. 10, Seite 3) Kenntnis von Ihrem Artikel „Kein Nährboden für Einsteins Nachfolger? Theoretische Physik in Deutschland – einige Anmerkungen zum Einstein-Jahr“ genommen.

Dort heißt es:

„Nicht nur angesichts der Faszination, die von diesen Fragestellungen ausgeht, meine ich: Alle größeren Universitäten (und an vorderster Stelle jene, welche für sich das Etikett „Elite” reklamieren) sollten ihren wissbegierigen Studenten zumindest einen Einstieg in Form einführender Vorlesungen ermöglichen – selbst wenn die jeweiligen Forschungsschwerpunkte anderswo liegen.“

Die Faszination von wissbegierigen Studenten für die Spezielle Relativitätstheorie könnte jedoch durch einen ungewöhnlichen Umstand betrübt werden, der das Verständnis dieser Theorie erheblich beeinträchtigt: Die in der wissenschaftlichen Gemeinde ungeklärte Lösung des berühmten Zwillingsparadoxons.

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Veröffentlichung von Paul Langevins berühmter Arbeit „Über Raum und Zeit“, die später im Volksmund als das Zwillingsparadoxon bekannt wurde, hat die US-amerikanische „Natural Philosophy Alliance“ (NPA) eine ausführliche Studie initiiert, die zum erstaunlichen Ergebnis führt, dass nach 100 Jahren der wissenschaftlichen Ausarbeitung dieses berühmten Problems der Speziellen Relativitätstheorie das Zwillingsparadoxon weiterhin ungelöst ist.

Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus dieser Studie, begleitet von einem Offenen Brief an die Physik-Gemeinde, hat die NPA in einem detaillierten Bericht in das Internet gestellt:

http://twinparadox.net/

Obwohl eine allgemeine Übereinkunft darüber besteht, dass das Paradoxon kein Problem darstellt und bereits eine endgültige Lösung gefunden hat, gibt es jedoch keine Einigung darüber, welches die exakte Lösung ist, denn die Physik-Zeitschriften und Lehrbücher stellen zahlreiche widersprüchliche Lösungen dieses Paradoxons vor. Daher bittet die NPA die Physik-Community darum, eine einzige, endgültige Lösung auszuwählen.

Die internationale Tragweite der Problematik wird bereits eindrucksvoll durch die Liste der Unterzeichner dokumentiert, die im Anschluß an den Offenen Brief aufgeführt wird. Die Physikgemeinde aus Deutschland als Geburtsland Albert Einsteins und das Albert Einstein Institut in Potsdam sind aus meiner Sicht in besonderer Weise verpflichtet bzw. geradezu prädestiniert, eine Lösung zu diesem Problem herbeizuführen.

Deshalb wäre ich Ihnen sehr dankbar, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Nicolai, wenn Sie Position zu dieser wichtigen Problematik beziehen und mir eine einzige, endgültige Lösung des Zwillingsparadoxons zukommen lassen würden.

Ich bedanke mich im voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Friebe
Regierungsdirektor i.R. des Deutschen Patentamtes

NB: Meinen heutigen offenen Brief an Sie habe ich in meiner Webseite veröffentlicht:
http://kritik-relativitaetstheorie.de/blog/

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Siehe auch die Erinnerung per E-Mail vom 25.09.11 an Prof. Hermann Nicolai im Blog von Ekkehard Friebe:
Erinnerung an meinen Offenen Brief vom 16.07.11.

 

5 Antworten zu “Offener Brief von Ekkehard Friebe an Prof. Hermann Nicolai”

  1. Ingelheim

    Sehr geehrter Herr Friebe,
    Wie Sie glaube ich an die Aussage von Bertrand RUSSELL, der die SRT einen HOAX nannte. Ich wundere mich allerdings sehr, daß Sie sich ausgerechnet an das Albert-Einstein-Institut in Potsdam wenden, daß es Ihnen das Zwillingsparadoxon erläutern sollte. Dies kann es nicht, ohne sich selbst zu widersprechen.
    Siehe z.B. neben Ihren zahlreichen Gegenbeweisen meine Website http://www.ingelheim-consulting.de unter dem Punkt Widerspruch zu SRT.
    Sie werden doch nicht erwarten, daß eine Institution den Ast, auf dem sie sitzt, absägen wird. Wenn es Ihnen Recht geben würde, wäre mit einem Schlag das Institut nicht mehr sinnvoll und müßte mit Sicherheit Arbeitsplätze abbauen.
    Ist ihnen nicht schon aufgefallen, daß diejenigen Professoren der Physik, die sich auf http://twinparadox.net/ als Gegner der Relativitätstheorie eingetragen haben, alle emeritiert sind und denen daher der Zorn ihrer Fachkollegen wurscht sein kann.
    Professoren, die noch in Lohn und Brot sind, fürchten den Zorn und die Intrigen ihrer Fachkollegen, die in Projekten tätig sind, die die Gültigkeit der Relativitätstheorie voraussetzen.
    Auch in der Wissenschaft heißt es „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“
    Mit freundlichem Gruß

    Peter Graf von Ingelheim

  2. Ekkehard Friebe

    Sehr geehrter Herr Graf von Ingelheim,

    Die Ansprache an das Albert Einstein Institut erfolgt aufgrund folgender Umstände:

    – Am 14.08. 2006 antwortete Frau Dr. Annette Schavan als Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin für Bildung und Forschung, dass sie die Dokumentation der Forschungsgruppe G.O. Mueller dankend erhalten hat und bestätigte damit, dass sie über die Existenz einer weltweiten, qualifizierten Kritik der Speziellen Relativitätstheorie über eine Zeitspanne von 95 Jahren, sowie über ihre völlige Ausblendung aus dem Bildungssystem informiert war, siehe hier.

    – Am 09.05.2007 informierte Frau Dr. Annette Schavan, dass das Albert Einstein Institut in Potsdam/Golm kompetent und zuständig sei, um zu physikalischen Theorien Stellung zu nehmen oder im wissenschaftlichen Meinungsstreit Position zu beziehen, siehe hier.

    Wir folgen dem Weg, der uns von der Bundesministerin für Bildung und Forschung gezeigt wurde, zumal im Grundgesetz Art. 5 § 3 bei wissenschaftlichem Meinungsstreit dem Staat Verpflichtungen vorgeschrieben werden, die bis jetzt gravierend vernachlässigt wurden, siehe hier.

    Beste Grüße
    Ekkehard Friebe

  3. Ingelheim

    Sehr geehrter Herr Friebe,
    danke für Ihre Hinweise. Ihre Korrespondenz entspricht genau den Erfahrungen, die, glaube ich, die meisten von uns mit Behörden und Ämtern gemacht haben.
    Das Patentamt ist eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen in Deutschland und das liegt wohl daran, daß dort Naturwissenschaftler und Techniker arbeiten. Und die müssen „leider“(?) wahrhaftig sein, denn Naturwissenschaft und Technik lassen keine Lügen zu.

    Für mich ist die Relativitätstheorie der Beginn der Abschaffung der Logik in den Naturwissenschaften und damit der wissenschaftlichen Wahrheit. Wenn Menschen nicht den einfachen logischen Schluss des Zwillingsparadoxons nachvollziehen wollen, können Sie diese nicht mit Geld und guten Worten dazu bringen.Allein schon die damalige Behauptung, daß nur 5 Menschen weltweit sie verstehen würden, spottet jeder Wissenschaft Hohn.
    Daher habe ich auf meiner Website den 3. Beobachter eingeführt.
    Wenn einer von 2 Beobachtern eine schnellere oder kürzere Zeitspanne als der andere Beobachtet beobachtet, müsste dies auch von einem 3. Beobachter so gesehen werden.
    Ich glaube daher, daß sich kein Befürworter der SRT finden lassen wird, der meiner Argumentation etwas entgegenzusetzen hat.
    Mir ist aber durchaus klar, daß kein Befürworter der SRT, dies zugeben wir.
    Bereits im Jahre 2004, als ich meine Darstellung noch vergleichsweise unbeholfen veröffentlicht hatte, rief mich ein junger Professor einer bekannten technischen Hochschule deshalb an und riet mir nicht allzuviel Hirnschmalz in die SRT zu verbraten, da sie von den meisten Akademikern seines Jahrgangs sowieso nicht mehr beachtet werden würde.
    Insofern dürfte die SRT mit denen die heute noch in Forschungsprojekten tätig sind,die ihre Richtigkeit bestätigen wollen aussterben.
    Allerdings finde ich die Gegner der Kritiker der Relativitätstheorie bedenklich, die uns einen antisemitischen Hintergrund nachsagen wollen. Das beweißt doch das diese Damen den Begriff der Wissenschaft als Wahrheitssuche nicht kennen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Peter Graf von Ingelheim

  4. Jocelyne Lopez

    Sehr geehrter Herr Graf von Ingelheim,

    Sie schreiben:

    Bereits im Jahre 2004, als ich meine Darstellung noch vergleichsweise unbeholfen veröffentlicht hatte, rief mich ein junger Professor einer bekannten technischen Hochschule deshalb an und riet mir nicht allzuviel Hirnschmalz in die SRT zu verbraten, da sie von den meisten Akademikern seines Jahrgangs sowieso nicht mehr beachtet werden würde.
    Insofern dürfte die SRT mit denen die heute noch in Forschungsprojekten tätig sind,die ihre Richtigkeit bestätigen wollen aussterben.

    Merkwürdigerweise bestätigt Prof. Hermann Nicolai selbst im Artikel „Kein Nährboden für Einsteins Nachfolger?“, der von Ekkehard Friebe in seinem Offenen Brief herangezogen wurde, die Überlegung des jungen Professors, der Ihnen riet nicht allzuviel Hirnschmalz in die SRT zu verbraten. Prof. Nicolai schreibt nämlich:

    Zitate Prof. Hermann Nicolai:

    Obwohl noch nicht vorbei, ist das Einstein-Jahr bereits jetzt ein großer Erfolg für die Verbreitung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig dient die universelle Pop-Ikone Einstein als Projektionsfläche für vielerlei Innovations-, Vermarktungs- und andere Initiativen, welche mit Physik wenig oder gar nichts im Sinn haben. So schön es für uns Physiker ist, unsere Wissenschaft im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses zu sehen, so sehr drängt sich doch die Frage auf: Was bleibt, wenn die Einstein-Feiern hinter uns liegen, wenn die Einstein-Ausstellungen geschlossen sind, und wenn sich beim Normalbürger endgültig Einstein-Überdruss eingestellt hat? Leider wird diese Bilanz weniger rosig ausfallen.
    […]
    Zu dieser trüben Bilanz gehört genauso, dass die Allgemeine Relativitätstheorie – nach Einsteins eigener Einschätzung seine bedeutendste Leistung – mit lediglich zwei C4 (W3) Professuren an deutschen Universitäten vom Aussterben bedroht ist (vgl. Physikalische Blätter, Juli/August 1998, S, 578). Seit 1997 haben allein in meiner Abteilung elf (darunter sechs deutsche) Mitarbeiter permanente Stellen gefunden – davon leider nur einer in Deutschland! Damit wird das Institut immer mehr zum „Durchlauferhitzer”: Der Nachwuchs wird aus dem Ausland geholt, hier ausgebildet, und dann wieder ins Ausland entlassen. Der sich in aller Stille vollziehende Brain Drain lässt sich gleichermaßen ablesen an der großen Zahl junger deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die erst gar nicht in dieser Statistik auftauchen, weil sie ihr Glück schon längst außerhalb Deutschlands gefunden haben.
    […]
    Sollen wir uns in Deutschland wirklich damit abfinden, dass die Nachfolger Einsteins den Nährboden, den sie für ihre Entfaltung benötigen, nur noch an ausländischen Universitäten finden? Wie wäre es stattdessen mit der Einrichtung eines Einstein-Lehrstuhls „Fundamentale theoretische Physik” in der deutschen Hauptstadt als Zeichen für die dauerhafte Förderung von Einsteins Wissenschaft? Vermutlich ließen sich mit etwas Geschick zahlungskräftige und physikbegeisterte Sponsoren für diese Idee gewinnen. Deren Verwirklichung würde dann erheblich weniger kosten als die von der Bundesregierung geförderte Einstein-Ausstellung mit ihren aufwändig inszenierten Begleit-Events. Und wie kann man Einstein besser ehren als mit der Weiterpflege der Art von Physik, die ihm am nächsten war?

    Dass jedoch auch im Ausland der Trend zum Desinteresse und zum Überdruss für die „Art von Physik“ sich zeigt, die vom Albert Einstein Institut gepflegt und gefördert wird, ist durch die breite Vertretung der Ursprungsländer der Unterzeichner der Petition Twin Paradox eindrucksvoll dokumentiert. Also auch kein Nährboden für Einsteins Nachfolger im Ausland?

    Viele Grüße
    Jocelyne Lopez

  5. Herbert Sommer

    Sehr geehrter Herr Friebe:

    Ihr offener Brief an Prof.Dr. Hermann Nicolai ist aus folgendem Grund sehr angebracht. Es muss endlich ausdrücklich zugegeben werden, dass das Uhren- oder Zwillingsparadoxon in der SRT von Einstein tatsächlich einen Widerspruch in dieser Theorie darstellt, weil diese Theorie, durch die Missachtung des gemeinsamen Raumes, in dem die Bewegungen aller Objekte des Universums stattfinden, die wirkliche absolute Asymmetrie von relativbewegten Objekten verneint und dennoch, bei der Trennung von zwei ursprünglich nebeneinander stehenden Uhren, zu unterscheiden glaubt, welche von beiden Uhren sich tatsächlich hin und her bewegt, wobei die Relativbewegung für beide Uhren oder Zwillinge dauernd die gleiche ist.

    Daraufhin, wendet sie in asymmetrischer Weise die von Lorentz übernommene Transformation, – die nebenbeigesagt das einzig Richtige in der Einsteinschen SRT ist- , auf nur eine von beiden Uhren, mit dem Ergebnis, dass nur diese Uhr zeitlich zurückbleibt. Und diese physikalische Asymmetrie in dem Verhalten beider Uhren,die nur die Folge der wirklichen Asymmetrie ihrer absoluten Bewegungen im gemeinsamen Raum sein kann, wird ja gerade bei der Theorie von Einstein ausdrücklich ignoriert. Der Selbstwiderspruch kann also nicht offensichtlicher sein.

    Bei der Lorentz-Theorie, dagegen, findet wohl ein asymmetrisches Verhalten beider Uhren statt, doch hier stellt es überhaupt keinen Widerspruch dar, da diese Theorie gerade die Existenz des absoluten Raumes und der absoluten Bewegungen in demselben voraussetzt.

    Das Zwillingsparadoxon ist nur in der Einstein-Theorie paradox und kann nur durch die Anerkennung der Lorentz-Theorie als die allein richtige gelöst werden. Ich bezweifle aber sehr, dass Prof. Dr. Hermann Nicolai diese einzig mögliche Lösung des Paradoxon zugibt.

    Herzliche Grüsse

    Herbert Sommer

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